COO de Castro muss Yahoo verlassen
Henrique de Castro wechselte im Oktober 2012 zum Internetkonzern. CEO Marissa Mayer war offenbar nicht mehr zufrieden mit dem COO. Unter de Castro hatte Yahoo die Position als Nummer 2 bei digitalen Anzeigenverkäufen an Facebook verloren.
Mit dem heutigen Tag verlässt Yahoos Chief Operating Officer Henrique de Castro das Unternehmen. Eine Börsenmeldung des Unternehmens hat dies bekannt gemacht. Seit Monaten hielten sich die Gerüchte, dass CEO Marissa Mayer mit dem – von ihr selbst geholten – de Castro nicht zufrieden sei.
De Castro sollte Yahoos Anzeigengeschäft führen. Zuvor arbeitete er bei Google. Er gilt als polarisierende Person, die auch schon bei Google aneckte. AdWeek meldete im September 2013 außerdem, dass Mayer mit seinen Ergebnissen nicht zufrieden sei. Er stehe unter starkem Druck und könnte noch vor Jahresende ausscheiden.
Auf der CES in Las Vegas vergangene Woche bemerkte Kara Swisher von Recode das Fehlen von de Castro. Ihr zufolge gab es ein Machtkampf zwischen de Castro und dem Senior Vice President für das Amerikageschäft Ned Brody sowie der für Akquisitionen zuständigen Jackie Reses und Marketingchefin Kathy Savitt. Swisher hat heute eine als “vertraulich” geltende Rundmail von Meyer über de Castros Abgang veröffentlicht. Darin heißt es: “Ich habe die schwierige Entscheidung getroffen, dass unser COO Henrique de Castro das Unternehmen verlassen sollte.”
Yahoo hatte unter de Castro die Position als Nummer 2 bei digitalen Anzeigenverkäufen (hinter Google) an Facebook abgeben müssen, wie eMarketer meldete. In den USA wie auch weltweit ging der Marktanteil zurück. In den Vereinigten Staaten auf 5,8 Prozent. Ein Jahr zuvor lag er noch bei 6,8 Prozent.
De Castro steht laut Recode eine beträchtliche Abfindung zu. Sie wurde bereits bei seinem Antritt im Oktober 2012 vereinbart. Damals sicherte ihm der Vertrag außerdem 600.000 Dollar Grundgehalt plus erfolgsabhängig bis zu 36 Millionen an Aktienoptionen zu. Nach Amtsantritt erhielt de Castro zudem eine Prämie in Höhe von einer Million Dollar, um das ihm entgehende Google-Gehalt auszugleichen, sowie 20 Millionen als Kompensation für ausstehende Google-Aktienoptionen.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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