Neue Zertifizierungsrunde für Datacenter von eco vorgestellt

Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco hat eine neue Zertifizierungsrunde für Datacenter eingeführt. In Zukunft vergibt eco drei bis fünf Sterne, um Rechenzentren zu zertifizieren. Die Anzahl der verliehenen Sterne gibt an, welche Infrastrukturen und Maßnahmen der Datacenter-Betreiber in Sachen Sicherheit und Verfügbarkeit bereitstellt.

eco Datacenter Star AuditDarüber hinaus unterscheidet die Version 3.0 des eco Datacenter Star Audit zwischen zwei Auditierungen: Single Site und Interconnected Site. Bei Single Site wird ein einzelnes Datacenter auditiert, dabei kann es eine Zertifizierung zwischen drei und fünf Sterne erhalten. Zwei oder mehr Rechenzentren, die miteinander verbunden sind, auditert eco mit Interconnected Site. Als Voraussetzung muss jedes einzelne Datacenter einer Single-Site-Überprüfung unterzogen werden. Vier bis fünf Sterne können dabei erreicht werden.

Mit der Sternebewertung will eco nach eigenen Aussagen für potentielle Kunden eines Rechenzentrums-Betreiber eine verständliche Orientierung bieten. Die Klassifizierung setzt sich dabei aus mehreren Elementen zusammen.

Mindestens zwei unabhängige Auditoren bewerten nach vorgegebenen Kriterien und Bewertungsmatrizen ein Datacenter. Dabei legen die Auditoren besonderen Wert auf Verfügbarkeit und Sicherheit der Infrastruktur des Rechenzentrums. Bewertet wird nach drei Punkten. Zunächst überprüfen sie die Redundanz-Konzeption. Anschließen werten die Auditoren die Ergebnisse aus den vier Kategorien organisatorische Sicherheit, bauliche Sicherheit, Versorgungssicherheit und technische Sicherheit aus. Zum Schluss überprüfen sie die geforderten Belege.

Das Gesamtergebnis für ein Datacenter ergibt sich aus dem kleinsten gemeinsamen Nenner aller Kategorien. Der Verband gibt neben der Gesamt-Klassifizierung auch die Einzelergebnisse der Kategorien auf der Zertifizierungs-Urkunde an.

Die Sterne-Wertung im Überblick

Nach eigenen Aussagen hat eco keine eindeutigen Vorgaben, wie die Sterne an die Rechenzentren verteilt werden. Allerdings gibt der Verband Beispiele für mögliche Bewertungen.

Demnach erhalten drei Sterne zertifizierte Datacenter, die eine ausreichende Sicherheit und Verfügbarkeit anbieten. Einen ersten Fehlerfall decken die Betreiber ab. Bei einem Stromausfall verfügt das Rechenzentrum über eine Netzersatzanlage. Potentielle Kunden sollten eco zufolge über eine Backup-Lösung in einem weiteren Datacenter nachdenken. Bei der Entscheidungsfindung sollten die Ergebnisse aus den einzelnen Kategorien berücksichtigt werden.

Datacenter mit einer 4-Sterne-Wertung können wesentliche Komponente im laufenden Betrieb warten und gewährleisten ein hohes Maß im Sicherheitsbereich. Kunden müssen eco zufolge beachten, dass die komplexen Strukturen erfahrene Mitarbeiter benötigen. Eine Backup-Strategie sei notwendig.

Die Bestwertung von fünf Sternen erhalten Datacenter die eine Redundanz sämtlicher Komponenten bietet. Die Rechenzentren sind auch auf einen zweiten Fehlerfall vorbereitet. Dem Verband zufolge können eine sehr hohe Sicherheit und Verfügbarkeit vertraglich vereinbart werden.

Die Interconnect-Site-Zertifizierung bietet die Möglichkeit, dass unter bestimmten Voraussetzungen zwei einzelne 3-Sterne-Rechenzentren im Verbund eine 5-Sterne-Auszeichung erhalten können.

Rechenzentren die über besonders energie-effiziente Systeme, Strategien und Maßnahmen verfügen erhalten den grünen Sonderstern Approved Energy Efficent Data Center.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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