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Cisco stellt Fog Computing für das Internet der Dinge vor

Mit Linux auf Routern und Switchen will Ciso die Datenflut im Internet der Dinge aufhalten. Bei diesem Konzept spricht Cisco vom Fog Computing. Quelle: Cisco
Mit Linux auf Routern und Switchen will Ciso die Datenflut im Internet der Dinge aufhalten. Bei diesem Konzept spricht Cisco vom Fog Computing. Quelle: Cisco

Fog Computing oder auch IOx nennt der Netzwerkspezialist Cisco die Kombination aus dem Internetworking Operating System (IOS) und Linux. Mit dieser Kombination will Cisco Router und Switche mit Rechenleistung ausrüsten, und damit eine schlankere und leistungsfähigere Datenübertragung im Internet der Dinge ermöglichen. Cisco hat die neue Architektur, die in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen soll, auf der Industrie-Messe Distributech in San Antonio, Texas vorgestellt.

Thermometer, Kühlschränke, Blutdurckmessungen, Smart-Homes, Formel-1-Boliden, Flugzeuge, die Anwendungsmöglichkeiten für das Internet der Dinge scheinen nahezu unbegrenzt. Bislang wird die Verbindung der Geräte meist über einen kleinen Router erledigt, der die Daten die das betreffende Gerät generiert, dann an das Internet weiter leitet. Doch solche Geräte oder Sensoren können sehr schnell sehr große Datenmengen produzieren.

Cisco nennt als Beispiel die Turbine eines Düsenflugzeugs. Innerhalb von 30 Minuten könne eine solche Turbine bis zu 10 TB an Daten produzieren. Solche Datenmengen über das Netzwerk ins Internet und dann wieder zurück zu schicken macht nur begrenzt Sinn.

Daher will Cisco jetzt einen Teil der Datenverarbeitung aus der “Cloud” in die Router packen, die vor Ort installiert sind. Das biete nicht nur auf der Performance-Seite Vorteile, heißt es von Cisco, sondern biete auch Sicherheit und schnellere Reaktionszeiten.

Cisco denkt daher über eine Distributed Computing Infrastructure nach, die zumindest einen Teil der Auswertung innerhalb des Routers übernimmt, Fog Computing eben. Router für das Internet der Dinge, Switches und auch IP-Kameras will Cisco daher mit Rechenleistung bestücken.

Zunächst werde Cisco lediglich spezielle Industrie-Systeme am Netzwerk-Perimeter mit der neuen Architektur ausrüsten. Im industriellen Umfeld kommen jedoch sehr viele Verbindungs-Standards zum Einsatz, über Linux können Anwender jetzt die Router selbst anpassen und auch Linux-Anwendungen mit diesen Routern verbinden. Das sei über das IOx Software Development Kit möglich. Auch neue Funktionen für Sensoren und Steuerungen seien mit Hilfe des SDKs möglich. Allerdings werden die neue Switche deutlich kleiner und Sparsamer sein, als die herkömmlichen Cisco-Industrie-Switche.

Bis 2020 sollen laut Schätzungen von Cisco bis zu 50 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein. Da hier riesige Mengen an Daten entstehen, die schließlich auch über Netzwerke geleitet werden müssen, ist die Idee, die Daten oder zumindest einen Teil davon so nahe wie möglich bei den Daten-Quellen zu verarbeiten. Mit IOx können Anwender beispielsweise automatisierte Antworten auf bestimmte Seonsordaten festlegen. Eine mögliche Anwendung nennt Cisco eine Load-Balancing Application, die automatisch auf alternative Energie-Quellen umstellt, wenn Solar- oder Windkraft-Anlagen genügend Strom liefern. Bislang werde solche Entscheidungen noch auf einem Server im Back-End gefällt und damit werden natürlich auch Bandbreiten verbraucht.

Redaktion

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