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“Sind Sie immer noch an Motorola interessiert? ”

Lenovo hegt schon lange Interesse an Motorola Mobility, gesteht CEO Yuanqing Yang gegenüber Fortune. Der Motorola-Kauf habe eine Vorgeschichte. Der Deal mit Google sei eine “sehr interessante Liebesgeschichte”. Und so habe Lenovo schon Interesse an Motorola Mobility gehabt, bevor Google es vor anderthalb Jahren für 12,5 Milliarden Dollar übernommen habe.

Lenovo-CEO Yuanqing Yang (links) dem CEO von Qualcomm Paul Jacobs auf der CES 2010 (Bild: James Martin/CNET)

Google-Chairman Eric Schmidt sei sich dessen bewusst gewesen. Vor zwei Monaten habe er ihn kontaktiert, so Yang weiter. “Ich habe ihn zurückgerufen und er fragte mich: ‘Sind Sie immer noch an Motorola interessiert?’ Ich antwortete, ‘Absolut!’ Dann haben wir darüber diskutiert. Sehr schnell – in nur zwei Monaten – haben wir das Geschäft abgeschlossen.”

Zuletzt warb Motorola ähnlich wie Apple beim neuen Mac Pro mit einer Fertigung in den USA und einem “Built-to-order”-Prinzip. US-Kunden konnten über das Online-Tool “Moto Maker” etwa das Smartphone Moto X individuell anpassen, ehe es in einem Werk im texanischen Fort Worth zusammengebaut wurde. Zwar ist noch unklar, wie viele Mitarbeiter und Fabriken Lenovo in den Vereinigten Staaten erhalten will, aber Yang betonte, dass man nicht zwangsläufig vorhabe, sich aus den USA zurückzuziehen.

“Meinem Verständnis nach bietet Motorola die Anpassung von Telefonen an Kundenwünsche“, sagte der Lenovo-CEO. “Wenn es das ist, was der Markt will, werden wir das definitiv beibehalten. Es ist ein gutes System, weshalb wir es eventuell auf andere Märkte übertragen werden.”

Nachdem es die Kontrolle über Motorola übernommen hat, will Lenovo laut Yang mehr als 100 Millionen Smartphones im Jahr 2015 verkaufen. Das klingt nach einem ambitionierten Ziel angesichts dessen, dass diese Summe doch etwa eine Verdoppelung der kombinierten Verkäufer beider Hersteller aus dem Jahr 2013 entspräche. Der CEO ist aber dennoch optimistisch, dieses Ziel erreichen zu können, indem man den chinesischen Markt weiterhin mit Lenovo-Smartphones bedient und gleichzeitig mit der Marke Motorola in den USA, Lateinamerika und Europa expandiert.

Nach dem Abschluss der Motorola-Übernahme wird Lenovo der drittgrößte Smartphone-Hersteller der Welt sein. Yang ist davon überzeugt, mit Branchengrößen wie Apple und Samsung in einer Liga spielen zu können. Auf die Frage, ob und wann Lenovo zu den beiden Marktführern aufholen könne, antwortete er: “Auf jeden Fall, mit der Zeit. Unsere Mission ist es, sie zu überholen.”

Doch nicht nur Apple und Samsung droht ernsthafte Konkurrenz. Vor allem kleinere Hersteller wie HTC dürften die Verlierer des Lenovo-Motorola-Deals sein. Denn Samsung und Lenovo werden den Android-Markt höchstwahrscheinlich dominieren, sodass wenig Platz für andere bleibt. Gleichzeitig sind zwei große Player für Google ein Vorteil, da es nicht wie bisher hauptsächlich auf Samsung angewiesen ist. Interessant ist auch, wie sich Lenovo, das mit der IBM-PC-Sparte und mit der Server-Sparte vor allem auf Unternehmensanwender zielt, mit dem neuen Mobilbereich positionieren will. Möglicherweise winken hier neue auch Business-Smartphones.

Laut IDC hat Lenovo im zurückliegenden Jahr immerhin 45 Millionen Smartphones verkauft und damit die Absatzzahlen gegenüber 2012 annähernd verdoppelt. Bislang steht laut IDC auf der weltweiten Rangliste Lenovo mit einem Marktanteil von  4,5 Prozent hinter Samsung, Apple, Huawei und LG.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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Redaktion

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