Techtrends 2014 aus Investoren-Sicht

Eine Minute im Internet. Quelle: GP Bullhound

Der Internationale Investor GP Bullhound sieht Microsoft mit der nächsten Spieleconsloe nicht auf der Nummer eins. Als Flop hat das der auf IT-Investments spezialisierte VC für 2014 auch gebogene Displays identifiziert.

Dagegen nennt das Unternehmen in den Predictions “GP Bullhound Technology Predictions 2014” Bereiche wie Indoor Standorterkennung, Eye-Tracking, Omnichannel, intelligente Maschinen, vermehrten Wettbewerb bei Location based Services, Messaging-Apps, Big Data und natürlich die Cloud als Wachstumsbereiche für die kommenden Monate.

Unter Indoor-Standorterkennung verstehen die Tech-Experten von GP Bullhound Techniken zur Ortung von Personen innerhalb von Gebäuden. Auf diese Weise ergeben sich immer neue Möglichkeiten zielgerichteter Kommunikation und damit auch des punktgenauen Marketings. Informationen werden dann in Echtzeit auf die mobilen Endgeräte ausgeliefert. iBeacon von Apple würde dafür ein gutes Beispiel liefern. Die Analysten erwarten, das sich dadurch die Kommunikation zwischen Verbraucher und Anbietern grundlegend ändern wird.

Auch über Touchscreens und Eye-Tracking sehen die Analysten neue Wege, wie Nutzer interagieren. “Nachdem Touchscreens mittlerweile weit verbreitet sind, ist davon auszugehen, dass auch Eye-Tracking-Funktionen sich etablieren werden. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist das Unternehmen Tobii, das Spielern dank seiner EyeX-Middleware ermöglicht, während des Spiels durch Augenbewegungen intuitiv noch schneller zu navigieren”, heißt es von den GP Bullhound-Analysten.

Omni-Channel-Vermarktung werde für neue Impulse im Einzelhandel sorgen und die Trennung zwischen Online- und Offline-Shopping verwischen. “Egal wo sich der Kunde befindet – im Laden oder mit dem Tablet bzw. Smartphone in der Hand – Käufer erwarten einfache, unkomplizierte und schnelle Einkaufserlebnisse.” Das britische Kaufhaus Selfridges vereinige die beiden Welten bereits.

Diese Entwicklung werde auch von immer mehr intelligenten Maschinen mitbestimmt, die im wachsendem Maße als persönliche Assistenten agieren werden. Allerdings stehe der Markt hier noch am Anfang. Dass in diesem Bereich mit Neuerungen zu rechnen sei, machen die Analysten unter anderem daran fest, dass Goolgle im vergangenen Jahr neun Unternehmen übernommen hat, die auf intelligente Roboter spezialisiert sind.

“Nachdem Google den Wettstreit um das “Was?” gewonnen und Facebook die Frage um das “Wer?” beantwortet hat, rückt nun das “Wo?” in den Fokus”, so die Analysten weiter. Digitale “Landkarten” werden auch von verwandten Geschäftsmodellen wie mCommerce, Mash-ups bis hin zu selbstfahrenden Autos genutzt.

Für die Vorhersage, dass Messaging-Apps wie WhatsApp oder SnapChat auch in den nächsten Monaten eine wachsende Rolle spielen werden, braucht es wenig prophetische Gabe. Doch die meisten der oben genannten Trends kommen ohne eine umfangreiche Datenauswertung kaum aus. Daher werden auch Datenerfassungs- und Analysetechniken weiter im Wachsen begriffen sein. Bullhound sieht einen vollkommen neuen Markt datengesteuerter Unternehmen im Entstehen. “Das Segment der Big Data Analytics stellt daher in diesem Jahr einen der lukrativsten Sektoren für Venture-Capital-Unternehmen dar”, schließen die Analysten.

Trotz zahlreicher Debatten über Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Kosten der Cloud-Storage-Plattformen, ist diese Technologie weiter schwer im Kommen. Neuste Studien sprechen sogar davon, dass 85 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen die Speicherkapazitäten der Cloud entweder bereits nutzen oder zumindest planen, sie zukünftig einzusetzen.

Die Technologie-Investmentbank GP Bullhound mit Büros in London, San Francisco, Stockholm und Berlin, hat seit 1999 rund 140 Transaktionen begleitet und erstellt nun zum siebten Mal eine Jahresprognose. Im vergangenen Jahr hatte GP Bullhound beipsielsweise eine weitere Verbreitung des Themas Gamifikation vorhergesagt. Bullhound hat sich auf Unternehmensverkäufe, Forschung, Übernahmen und Fundraising von Wachstumskapital spezialisiert. Zu den Kunden zählen unter anderem Xing und Spotify.

Redaktion

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