Hewlett-Packard hat mittgeteilt, dass es nur noch eingeschränkt Firmware-Updates für Server verteilt. In den Genuss aktualisierte Software-Versionen kommen demnach nur noch Server, für die ein Service-Vertrag vorliegt oder deren Garantie noch nicht abgelaufen ist. Damit dürften zusätzliche Kosten für Nutzer älterer ProLiant-Systeme entstehen.
Betroffene Nutzer zeigen in Forenbeiträgen bei Spiceworks ihren Unmut über diese Entscheidung. “Ich bin wirklich aufgebracht wegen dieser Maßnahme von HP”, schreibt etwa Glen Drager. Er ist der Ansicht, dass die Kosten für Hardware-Updates steigen könnten, es sich nicht mehr lohnt gebrauchte Server zu kaufen und die langfristigen Betriebskosten eines Servers steigen. Er kritisiert besonders, dass Firmware-Updates lediglich Fehler korrigerten, die von der Mangelhaftigkeit von HPs Produkten zeugten.
“In neun von zehn Fällen führe ich Firmware-Updates durch, um von HP entdeckte Fehler zu korrigieren”, so Drager weiter. “Wie viele Nachrichten á la ‘Patchen Sie Ihren Controller oder Sie könnten alle ihren Daten verlieren’ haben wir alle schon erhalten? Ich hatte problematische Hardware, die mehr als die üblichen drei Jahre Garantie benötigt, bis sie vernünftig und stabil läuft. Jetzt muss ich für das Privileg von HPs Korrekturen bezahlen.”
Das Unternehmen reagiert mit einer nüchternen Stellungnahme zu Dragers Aussagen: “HP hat bedeutende Investitionen in das geistige Eigentum getätigt, um seinen Kunden den größtmöglichen Wert und die beste Erfahrung zu liefern. Wir werden weiterhin eine differenzierte Kundenerfahrung bieten mit unserem umfassenden Support-Portfolio. Als Branchenführer ist HP gut positioniert, um weltweit zuverlässige Supportdienste bereitzustellen mit HPs Tools, ausgebildeten Ingenieuren und originalen, zertifizierten Bauteilen. Nur HP-Kunden sowie autorisierte Channel-Partner dürfen Supportmaterialien herunterladen und nutzen.”
Betroffene Kunden sollten aber die Hoffnung noch nicht aufgeben. Möglicherweise überdenkt HP die Strategie. Matt Hitt, Server-Produktmanager bei HP, schreibt, dass er und die Social-Media-Beauftragte Priscilla Jones “eure Beiträge und Diskussionen zu dem Thema an das obere Management von HP weitergeleitet” hätten. “Während HP die Einführung der Änderungen zum 19. Februar plant, werden die Stimmen unserer Kunden (insbesondere der Spiceheads) nicht unbemerkt bleiben”, verspricht Hitt. Und Jones ergänzt: “Wir sind eure Fürsprecher.”
Allerdings scheint HP nicht das einzige Unternehmen zu sein, dass die Regelungen für Firmware-Updates verschärft. Vergangenes Jahr hat IBM hier den ersten Schritt getan. Seit Ende August 2013 müssen Anwender, die ein Firmaware-Update von IBM Fix Central herunter laden wollen, einen gültigen Hardware-Maintenance-Vertrag vorweisen, oder der Download wird verweigert. Man sei auf diese Weise vor die Wahl gestellt, entweder einen Vertrag mit IBM zu schließen, oder keine Updates mehr zu bekommen, warfen Nutzerorganisationen IBM damals vor. Die Reaktionen auf Anwenderseite fielen damals ähnlich aus wie jetzt, da HP diese Pläne öffentlich macht.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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Solange "nur" der Download der Firmware nicht mehr angeboten wird, ist das zwar unschön, aber zur Not noch akzeptabel für Profis, die dann derartige Downloads unter Kollegen weiterreichten oder eben nur einen von vielen Servern mit Vertrag versehen.
Wäre auch die Installation auf der Hardware daran gebunden, wäre das schlichtweg inakzeptabel für eine Produktpalette wie proliants, die ja nicht selten auch mal zehn Jahre in Betrieb (auf abgestuften, geeigneten Anwendungszenarien) bleiben können, bis der Energieverbrauch ineffizient wird (was ja nicht zuletzt auch eine oekologische Frage ist, da so viel Hardwareabfall vermieden wird).
Ich kann mir vorstellen, das HP so zumindest einen Teil alter Server vom Markt bekommen will - zugunsten neu verkaufter. Für die Langzeit- wie Long-Refurbished Anwender bedeutet das vor allem eine erhebliche Preiserhöhung.
Und bei Cisco ist das schon ewig so.
.. ja, wenn es einmal mehrere Geräte werden, dann wird es schnell unübersichtlich. Warum lernt man nicht aus der Geschichte?
Bei der Software gibt es das Problemm schon lange, hier heißt die Lösung Volumen-Vertrag.
Im Hardware-Bereich wird die Lösung langfristig Cloud heißen, das ist ja der Sinn. Bis sich aber der Letzte daran gewöhnt hat, kann man doch auch eine Art Volumen-Vereinbarung für Hardware einführen. Das würde viele Probleme erst einmal aufschiebbar machen.
Herzlichst, der PMa
Cloud und Wartungsverträge hin oder her. Die Produkte von HP sind zwar leistungsfähig aber die ständige Firmware Patcherei, gerade im Virtualisierungs- und Storageumfeld ist lästig.
Sollten nach drei Jahren plötzlich Fehler auftreten, und Kunde aus dem KMU Umfeld kommen, bedeutet das im Regelfall das Aus für den Server.
Fürchte dass wieder zunehmend Selberbauen für Server angesagt ist.
Ich find die Einstellung extrem arrogant, und wenn ein Server schon aus eigener Kraft, "outOfBox" nicht rund läuft, dann sollte HP erst mal wieder lernen Hardware bodenständig zu entwickeln, und auch wieder ums Überleben kämpfen müssen.
Hoffe Euer Börsenindex schrumpft weiter schön runter :)