Apple will weniger Rohstoffe aus Krisengebieten verwenden

Weniger Rohstoffe aus umkämpften Gebieten, sogenannte Konfliktmineralien, hat Apple im vergangen Jahr in seinen Geräten verbaut. In Zukunft will das Unternehmen vollständig auf solche Materialien verzichten und die Herkunft der Rohstoffe besser überwachen, berichtet AppleInsider. Viele der Konfliktmineralien stammen beispielsweise aus der Republik Kongo. Mit den Verkäufen werden Kämpfe in der Region finanziert.

Zum ersten Mal verwendete Apple im Januar Tantalum, das nicht in Konfliktregionen gewonnen wurden, erklärte Senior Vice President Jeff Williams in einem Interview mit der Financial Times. Der Rohstoff wird für Kondensatoren und Widerstände verwendet.

An die Richtlinien halten sich Apple zufolge erst 59 Hüttenwerke. Weitere 23 unterstützten das Conflict-Free Smelter Program, eine Initiative der Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC), der neben Apple auch Microsoft, IBM, HP, Sony und Dell angehören. Der Status von 104 Hüttenwerken sei aber weiterhin ungeklärt.

“Wir glauben, das Programm bietet die Chance, etwas anders zu machen”, zitiert die Financial Times den Apple-Manager. “Die Hüttenwerke sind ein Engpass, an dem alles vorbei muss. Wenn wir es schaffen, dass sich möglichst viele Hütten verifizieren lassen, dann haben wir eine echte Chance, die Dinge zu beeinflussen.”

Die Umweltorganisation Greenpeace lobt Apple. “Samsung und andere Anbieter von Heimelektronik sollten Apples Beispiel folgen und ihre Lieferanten kontrollieren, damit die Branche ihren gemeinsamen Einfluss geltend machen kann, um Geräte zu bauen, die besser für die Menschen und den Planeten sind.”

Mehr als die Hälfte des weltweiten Tantalums verbraucht laut AppleInsider die Elektronikbranche. Apple und andere Unternehmen können keinen Einfluss auf die Hüttenwerke ausüben, die Blei, Nickel oder Gold verarbeiten. Dafür seien die Abnahmemengen der Branche zu gering. Mit seiner Marke mache Apple jedoch auf die Firmen aufmerksam, die sich an “ethische Richtlinien für die Beschaffung” hielten.

Apple veröffentlicht in der achten Ausgabe seines Lieferantenberichts (PDF) auch Zahlen über die Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern. Demnach haben insgesamt 451 Kontrollen gezeigt, dass sich mittlerweile 95 Prozent an die maximale Wochenarbeitszeit von 60 Stunden halten. Im vergangenen Jahr waren es nur 92 Prozent. Arbeitsschutzorganisationen hatten in den vergangen Jahren die hohe Zahl an Überstunden kritisiert.

Apple verzichtet aber nicht ganz freiwillig auf Materialien aus Konfliktregionen. Die US-Börsenaufsicht SEC hat schon 2012 eine Regel aufgestellt, die an der Börse notierte Unternehmen zu mehr Transparenz im Hinblick auf die in der Produktion verwendeten Materialien verpflichtet. Bis Ende Mai 2014 (PDF) müssen demnach die Unternehmen Daten zur Herkunft der im Geschäftsjahr 2013 verwendeten Rohstoffe auf ihrer Website veröffentlichen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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