Mittelstand investiert wieder in IT

Die Wachstumsdynamik der mittelständischen Unternehmen zog im Januar gegenüber Dezember an. Auch die Aussichten auf die kommenden drei Monate sind überaus optimistisch, der Mittelstand prognostiziert ein signifikantes Wirtschaftswachstum, so Fujitsu und techconsult in dem gemeinsamen IT-Mittelstandsindex. Die Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) flaute im Januar zwar ab, die prognostizierten Ausgabenplanungen für die nächsten drei Monate deuten jedoch auf Belebung und Investitionslaune hin.

Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat sich zum Jahresbeginn verbessern können. Gegenüber Dezember stieg der Index der realisierten Umsätze um drei Zähler auf 107 Punkte an. Die Firmen mit gestiegenen Umsätzen setzten sich gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen im Januar deutlicher durch. Die wirtschaftlich erfolgreichsten Segmente waren im Januar das Finanzgewerbe und der Handel – hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt. Die Dienstleistungsunternehmen und Versorger liegen im Marktdurchschnitt. Die Indizes der Industrie und der Öffentlichen Verwaltungen liegen bei 100 Punkten, hier war das Verhältnis der Unternehmen bzw. Behörden mit gestiegenen und gefallenen Umsätzen bzw. Einnahmen ausgeglichen.

Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist überzeugend, der Mittelstand erwartet ein Umsatzstarkes erstes Quartal. Der Index der prognostizierten Umsätze legte gegenüber seinem bereits hohen Dezemberwert weitere sechs Punkte zu, so dass er für Januar einen Wert von 132 Punkten aufweisen kann. Auf die kommenden drei Monate blicken alle gewerblichen Wirtschaftszweige sehr zuversichtlich. In erster Linie erwarten Dienstleistungsunternehmen, das Finanzgewerbe und Handelsunternehmen einen überdurchschnittlichen Aufschwung ihrer Umsätze: Die prognostizierten Indizes weisen Werte von weit über 140 Punkten aus. Der Höchstwert liegt mit 150 Zählern im Handel, der Winterschlussverkauf ist vorbei und vom bevorstehenden Frühjahr erhoffen sich die Händler Belebung und Kaufinteresse von den Kunden. Alle übrigen Segmente liegen Im Marktdurchschnitt bzw. geringfügig darunter.

Gegenüber Januar 2013 legte der Index der realisierten Umsätze einen Punkt zu. Der Indikator der Umsatzerwartungen liegt zwei Punkte über dem Wert des Vorjahres.

Die Investitionstätigkeit in IT-/TK Produkte und Lösungen startete das neue Jahr mit einer Talfahrt. Nach einem guten Jahresendspurt, verspürte der Mittelstand im Januar kein sehr großes Interesse, in Informationstechnologie zu investieren. Gegenüber dem Vormonat musste der Indikator der getätigten IT-/TK-Ausgaben elf Punkte einbüßen und liegt nur noch bei 103 Punkten. Insbesondere die Dienstleister, Handelsunternehmen und die Öffentlichen Verwaltungen hielten sich mit IT-/TK-Ausgaben zurück, ihr Index liegt unter 100 Punkten, somit waren die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben nur noch in der Minderheit. Am investitionsfreudigsten zeigten sich die Industrieunternehmen und die Versorgungsunternehmen.

Die Ausgabentätigkeit dürfte sich jedoch in den kommenden drei Monaten wieder deutlich verbessern. Der Mittelstand startet mit optimistischer Prognose das neue Jahr. Der ITK-Planungsindex legte gegenüber dem Vormonat zwei Punkte zu und erreichte einen Wert von 118 Punkten. Alle Wirtschaftszweige signalisieren steigende ITKAusgaben. Überdurchschnittlich positive Investitionsabsichten für die kommenden drei Monate äußerten Industrieunternehmen und Dienstleistungsunternehmen. Ihre Indikatoren liegen weit über dem Durchschnittswert.

Im Jahresvergleich zu 2013 liegt der Lageindex der IT-/TK-Ausgaben mit einem Minus von acht Punkten deutlich unter dem Wert vom Januar 2013. Die zukünftigen Aussichten sind positiver als im Vorjahr. Der Planungsindex übersteigt den Vorjahreswert um zwölf Punkte.

Mit einem Indikator von 107 Punkten gab die Nachfrage nach Hardware im Januar gegenüber Dezember um zwei Punkte nach. Die Unternehmen mit gestiegenen Hardwareausgaben sind gegenüber denen mit rückläufigen Investitionen nicht mehr so stark in der Überzahl. Im Januar zeigten sich vor allem Industrieunternehmen überdurchschnittlich investitionsfreudig. Bei einem Index von 114 Punkten überwogen hier die Unternehmen mit steigenden Hardware-Ausgaben deutlicher als in anderen Branchen. Im Marktdurchschnitt lagen Dienstleistungsunternehmen und der Handel. Während sich im Finanzgewerbe und im Versorgungssektor die Verwaltungen mit steigenden und rückläufigen Ausgaben noch die Waage halten konnten, waren in den Öffentlichen Verwaltungen die Behörden mit gestiegenen Ausgaben nur in der Minderheit.

Die Investitionsabsichten für die kommenden drei Monate sind deutlich positiver. Der Indikator der Hardwareausgaben zog gegenüber Dezember um vier Punkte an und liegt derzeit bei 118 Zählern. Somit könnten in den kommenden drei Monaten die Unternehmen mit expansiven Investitionsabsichten stärker überwiegen als im Monat zuvor. Vor allem Industrieunternehmen, Öffentliche Verwaltungen und Versorgungsunternehmen treiben den Index nach oben und prognostizieren eine überdurchschnittlich hohe Investitionsneigung in Hardwareprodukte. Alle anderen Segmente liegen im Branchendurchschnitt bzw. geringfügig darunter.

Der Jahresvergleich zum Januar 2013 zeigt eine leicht rückläufige Tendenz, sowohl was die getätigten Investitionen betreffen als auch die geplanten Ausgaben: Der Lageindex der realisierten Investitionen liegt fünf Punkte unter dem Vorjahreswert, der Planungsindex weist ein Minus von vier Punkten auf.

Auch mit dem Indikator für Software-Ausgaben ging es zu Jahresbeginn bergab. Er verlor im Januar gegenüber Dezember fünf Punkte und liegt aktuell nur bei 100 Zählern. Damit hielten sich die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben und mit rückläufigen Ausgaben die Waage. Die Prognose für die kommenden drei Monate ist deutlich positiver und deutet auf eine steigende Tendenz hin. Der Planungsindex legte gegenüber Dezember sechs Punkte zu und erreichte einen Wert von 111 Punkten. Somit könnten sich die Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen in den kommenden drei Monaten deutlich durchsetzen.

Im Vergleich zum Vorjahr reichen beide Indikatoren nicht an das Niveau vom Januar 2013 heran. Der Indikator der realisierten Software-Ausgaben liegt drei Punkte unter dem Vorjahreswert. Was die prognostizierten Ausgaben für die kommenden drei Monate betreffen, ist ein Minus von fünf Punkten sichtbar.

Der Markt für Kommunikationsprodukte behält seinen Abwärtstrend bei. Der Index der aktuellen Ausgaben gab gegenüber dem Vormonat nochmals einen Punkt nach. Mit einem Wert von 100 Punkten bildeten die Unternehmen mit gestiegenen Software Ausgaben keine Mehrheit mehr, sondern liegen mit den Unternehmen, die rückläufige Ausgaben tätigten gleich auf. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist positiver. Die Ausgabenbereitschaft für Kommunikationsprodukte legte um drei Zähler zu und erreichte damit einen Indikator von 105 Punkten. In den kommenden drei Monaten dürften somit die Unternehmen mit steigenden Kommunikations-Budgets wieder deutlicher in der Überzahl sein.

Gegenüber 2013 weist der Index für die realisierten Investitionen das gleiche Niveau des Vorjahres aus. Der Index für die Ausgabenplanungen liegt vier Punkte unter dem Wert vom Januar 2013.

Analog zu den anderen ITK-Bereichen gab auch die Nachfrage nach IT- und TK-Dienstleistungen im Januar gegenüber dem Vormonat nach. Der Indikator der getätigten Ausgaben fiel um drei Zähler auf 102 Punkte zurück. Damit setzten sich die Firmen mit gestiegenen ITK-Service-Ausgaben im Januar geringfügig schwächer durch als im Monat zuvor. Nach Einschätzung der mittelständischen Unternehmen müsste sich die Investitionstätigkeit in IT-/TK-Serviceleistungen in den kommenden drei Monaten jedoch wieder verbessern. Der Indikator verzeichnet ein Plus von zwei Punkten.

Im Jahresvergleich der realisierten Ausgaben für IT- und TK-Dienstleistungen zeigt sich ein Minus von zehn Punkten gegenüber Januar 2013. Der Index der Ausgabenplanungen legte gegenüber dem Vorjahr vier Punkte zu.

Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.

Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40% zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publizieren Fujitsu und techconsult den IT-Mittelstandsindex bereits seit vielen Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.

Redaktion

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