SAPs Fokus auf Predictive Information

silicon.de: Welchen Mehrwert bringt die Cloud für Unternehmen?

Denecken: Es geht vor allem um Innovation und Agilität. Wie schnell kann ich mein Unternehmen an Umstände ändern oder anpassen, die sich ständig verändern? Der CEO muss den CIO nicht als Information Officer, sondern als Innovation Officer verstehen. Daher ist das Cloud-Computing sehr attraktiv, weil es diese Wechsel sehr schnell umsetzen kann. Man könnte sagen, dass das Cloud-Computing eine Kombination aus Geschwindigkeit, Innovation und Agilität ist.

silicon.de: Ganz neu ist aber dieses Konzept nicht, wenn ich mich da zum Beispiel an ASP erinnere.

Denecken: Viele Konzepte, die heute aktuell sind, hatten wir bereits vorher. Was heute im Cloud-Computing anders ist, ist dass wir eine Technologie haben, die das Konzept besser unterstützt. Das hat es vorher in dieser Form nicht  gegeben. Heute haben wir eine Technologie, die Unternehmensverwaltung in Echtzeit ermöglicht, das war mit ASP nicht möglich. Jetzt haben wir die Komplexität reduziert und es ist tatsächlich möglich, ein Unternehmen in Echtzeit zu verwalten. Und man muss auch keine massiven Investments in die Technologie tätigen und ein langes Projekt starten. Unternehmen können diese Dienste sehr schnell konsumiere und das mit einer niedrigen Einstiegsinvestition.

Sven Denecken, Vice President Strategy Cloud Solutions bei SAP.

silicon.de: Und die Wahrheit ist doch, dass Unternehmen es müde sind, zu investieren …

Denecken: Ja, den in den meisten Fällen, ist das Investment sehr bedeutsam, aber es dauert schlicht zu lange, um schließlich zu den erhofften Ergebnissen zu gelangen. Wenn wir über interne Kooperation sprechen, dann reden wir auch über externe Kooperation und über Business Netzwerke. Vor vier Jahren haben wir über Marktplätze gesprochen. Doch wenn wir wirklich genau hinsehen, dann haben eigentlich nur zwei davon wirklich Erfolg gehabt: die Automitive-Industrie und die chemische Industrie. Alle anderen starben, weil sie nicht in der Lage waren, schnell genug zu “klettern”. Und deshalb kann Cloud-Comupting helfen.

Es reicht nicht, Echzeitinformationen zu haben

silicon.de: Sie haben davon gesprochen, dass es nicht genug ist, Zugang zu Echzeitinformationen zu haben …

Denecken: Ja, das reicht nicht. Und ich glaube, dass wir hier von einem großen Zukunftstrend sprechen. Ich will mehr als Echtzeitinformationen. Ich will vorhersagen, was als nächstes passiert. Ich geben Ihnen ein einfaches Beispiel: Ich bin ein Einzelhändler und ich weiß, dass es in London regnen wird. Wenn meine Distributionskette darauf vorbereitet ist, kann ich die Waren liefern, bevor das eintritt. Die Optimierung, die viele CEOs umsetzen wollen, sind keine Echtzeitinformation, sondern vorhersagende Informationen, Predictive Informations. Und diese Informationen sind gleichbedeutend mit Effizienz.

silicon.de: Wie wird HANA das Spiel für SAP verändern und wie wird es SAP von anderen Unternehmen unterscheiden?

Denecken: Wir glauben, dass in drei Jahren die In-Memory-Technologie ein Standard in unserer Industrie sein wird. Wir werden nur noch davon sprechen. Und tatsächlich stimmen unsere Konkurrenten in diesem Punkt mit uns überein. Jedes Unternehmen fängt langsam an, den echten Unternehmensmehrwert dieser Technologie zu sehen. Doch es gibt unterschiedliche  Möglichkeiten, In-Memory einzusetzen. Derzeit verbindet jede andere Technologie die analytischen und transaktionalen Skills in der gleichen Datenbank. All die anderen Technologien haben die analytischen Funktionen auf der einen und die transaktionalen auf einer anderen Seite und Anwender brauchen viel Hardware und Server, um das umzusetzen. Und wir glauben, dass die Dinge hier anders sein könnten.

Glauben Sie mir, ich möchte derzeit nicht im Hardware-Business sein … Denn ich will durch die In-Memory-Technologie die Systeme verbessern, ich will weniger Hardware und weniger Services. Und jetzt komme ich zu ihrer Frage zurück. Haben wir diese Technologie? Ja, wir haben diese Technologie, um unsere Systeme an ein neues Verhalten anzupassen.

Die IT-Budgets haben drei Schichten: Hardware, Software und Services. Dass diese Budgets zurückgehen ist nicht neu. Aber die Frage lautet doch, wie kann ich helfen? Unsere Differenzierung ist, ein Reduktion der Hardware-Investitionen vorzuschlagen. Und die Reduzierung der Services folgt als weiterer Schritt. Wenn wir die Komplexität zurückfahren, brauchen wir auch weniger Services.

Nicht alles muss in die Cloud

silicon.de:Was motiviert heute ein Unternehmen, in die Cloud zu investieren? Ist es vor allem die Kostenreduzierung, nachdem sich die europäische Wirtschaft dahinschleppt? Konzentrieren sich Unternehmen noch immer auf den Return on Investment?

Denecken: Es gibt Regionen, die sehr früh Cloud-Services angenommen haben, wie zum Beispiel die Vereinigten Staaten oder auch Brasilien, China oder Indien. Diese Länder haben einen Vorsprung von etwa 12 bis 18 Monate was den Cloud-Einsatz betrifft. Und diese Länder bewegen sich weg vom TCO (Total Cost of Ownership). Sie haben inzwischen festgestellt, dass Agilität und Innovation des Cloud-Computing viel mehr wert ist, als die reine Kostenseite. In Europa sind wir bei der Cloud noch etwas hinterher. Derzeit diskutieren wir, – anders als noch vor einem Jahr, als wir uns noch hauptsächlich um die Sicherheit der Cloud gesorgt haben, oder darum, ob die Cloud ein Konzept von Dauer ist, – die Resultate im Business. Die Frage ist heute, was können wir mit Cloud-Computing erreichen?

silicon.de: Ist es jetzt an den Kunden, ins Cloud-Computing umzusteigen?

Denecken: Nein, wir sind nicht so naiv, zu glauben, dass alles in die Cloud gehen muss, vor allem wenn wir von der Public Cloud sprechen. Es gibt private Clouds, aber das ist ein anderer Ansatz. Wir müssen den richtigen Mix finden, die richtige Auswahl. Und die richtige Entscheidung is der Nutzen, der am Ende steht. Nicht jede “On-Premise” ist schlecht und nicht jede “Cloud” ist gut. Wir müssen die Bedürfnisse des Kunden genau untersuchen. Wenn wir dann Dinge sehen, die gut funktioniere, müssen die auch nicht zwangsläufig geändert werden.

IN-MEMORY TECHNOLOGY

In-Memory Technology ist eine der entscheidenden Tools für die Geschäfts-Entwicklung, weil es Unternehmen helfen kann, neue Wachstumsfelder schneller als die Konkurrenz zu identifizieren, es kann helfen, den Geschäftsprozess neu zu überdenken und kann Teams und Mitarbeitern in Entscheidungssituationen unterstützten und auch mit Echtzeit-Informationen zu arbeiten.

Laut Sven Denecken, VP, SAP Cloud Strategy, hilft In-Memory, mit Predictive Informations die “Zukunft vorherzusagen”. In traditionellen Modellen, sind die Informationen in Festplatten gespeichert und wenn diese gebraucht werden, muss der Arbeitsspeicher diese lokalisieren und sie laden und kann die Informationen erst dann verarbeiten. Dieser Vorgang senkt die Geschwindigkeit, auch in leistungsfähigen Rechnern. Bei In-Memory-Systemen werden die Daten im Arbeitsspeicher gehalten und nicht auf Platten. Wenn diese Daten analysiert werden müssen, dann sind sie schnell verfügbar. Das beschleunigt die Verarbeitung. Dennoch nutzen nur wenige Unternehmen bislang diese Möglichkeiten. Laut einer SAP-Studie von SAP Benchmarking Performance priorisieren zwar 50 Prozent der Unternehmen analytische und transaktionale Skills in Echtzeit, aber es sind weniger als 7 Prozent mit dieser Technologie vertraut und kennen die Auswirkungen auf das Systems Management der Unternehmen. Dennoch sind sich viele Unternehmen bewusst, dass die Herausforderungen bei der Analyse der Geschäftsinformationen in den nächsten Jahren wachsen werden.

Redaktion

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  • Ja es gilt für die nächsten Jahre die passende Werkzeuge zu haben. An Learn Agile kommt die Industrie 4.0 nicht vorbei.
    Ciao

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