HP: Whitman sieht Chromebooks auch im Enterprise-Umfeld
HP-CEO Meg Whitman gibt sich überrascht, über die breite Nachfrage nach einer Rechner-Form, die man ursprünglich vor allem an Schulen vermutet hätte. Offenbar gibt es einen PC-Markt jenseits von Windows.
Die breite Akzeptanz von Chromebooks sieht HP-CEO Meg Whitman als “ermutigend” an. Bei einer Technologiekonferenz von Morgan Stanley erklärte sie: “Chromebooks haben uns überrascht, weil sie so breit ansprechen.” Whitman gibt zu, von dem breiten Echo überrascht gewesen zu sein.
“Es ist nicht nur das Erziehungswesen, es sind auch kleine Unternehmen. Sie üben eine breitere Anziehungskraft aus, als ich ursprünglich für möglich hielt. Chromebooks spielen offenbar eine echte Rolle in kleinen wie mittleren Unternehmen und sogar im Enterprise-Umfeld.”
In diesem Zusammenhang bekräftige Whitman erneut die Strategie von HP, über Windows hinaus zu expandieren. “Es gibt einige Gruppen, die bei ihrem Notebook nicht die Rückwärtskompatibilität von Windows brauchen”, sagte sie. “Ich bin daher überzeugt, dass diese Strategie von Multi-OS, Multi-Architektur und Multi-Formfaktor für uns die richtige ist. Wir werden dem Markt folgen und arbeiten darauf hin, hier der führende Anbieter im kommerziellen Bereich zu sein.”
Dieser Sicht eines fragmentierten Marktes stimmte NPD-Analyst Stephen Baker in einer Stellungnahme zu: “Die Fragmentierung des Marktes in mehrere Betriebssysteme, Prozessortechniken, Marken und Absatzkanäle ist eine andauernde Entwicklung. Den Erfolg der Chromebooks begünstigt eben diese Fragmentierung, weil sie den Raum schuf, in dem sie ihre Nische finden konnten.”
Marktforscher der NPD Group bescheinigten Chromebooks einen rasanten Aufschwung im Unternehmensmarkt im Jahr 2013. Bei allen vorkonfigurierten PC-Verkäufen im kommerziellen Sektor – einschließlich Desktops, Notebooks und Tablets – kamen Chromebooks auf einen Marktanteil von 9,6 Prozent. Im Vergleichszeitraum des Jahres 2012 waren es noch vernachlässigbare 0,2 Prozent gewesen.
HP bietet derzeit Chromebook 11 und Chromebook 14 zu Preisen ab rund 300 Euro an. Daneben gibt es von HP mit der Chromebox auch eine stationäre Auflage mit dem Google-Betriebssystem. Mit dieser Chromebos adressiert HP vor allem Unternehmenskunden. Samsung nimmt Chromebooks ebenfalls ernst und kündigte für den April zwei neue Modelle mit 11,6 und 13,3 Zoll Diagonale an. Sie kommen in einer überraschenden Lederoptik, und das LED-Display des größeren Modells verfügt über eine Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]