Zur Eröffnung der CeBIT fordert Microsofts Deutschland-Chef Christian Illek mehr Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie. Dabei müssen aber auch die Verbraucher einbezogen werden. Illek erhofft sich dadurch, das Vertrauen in die digitale Wirtschaft erneuern zu können. Dieses hatte durch die Enthüllungen der Geheimdienstaktivitäten stark gelitten.
“Wir brauchen einen ‘New Deal’ im Dreiklang von Industrie, Politik und Nutzern, um schnellstmöglich aus der Phase der ‘gefühlten digitalen Depression’ herauszufinden“, betonte Illek im Vorfeld der CeBIT.
Im Zentrum des “New Deals” stehen Illek zufolge die ITK-Unternehmen. Denn diese entwickeln und betreiben die Endgeräte, Netzwerke, Plattformen und Dienste für die digitale Welt. IT-Unternehmen müssen sichere Produkte anbieten, um die Daten von Kunden vor Angriffen Dritter und unberechtigten Zugriffen zu schützen, so Illek weiter
Dabei nimmt er auch Verbraucher und Politik in die Pflicht. Nutzer müssten selbst für die eigene IT-Sicherheit und Datenschutz sorgen. Dabei sollen sie aktuelle Viren-Signaturen und sichere Passwörter verwenden. Die Politik müsse sich mehr für die Datensicherheit zum Schutz von Bürgern und Unternehmen einsetzen, fordert Illek. Darin sehe er den “dringendsten Handlungsbedarf”.
Mit seiner New-Deal-Forderung bezieht sich der Microsoft-Deutschland-Chef auf das US-Reformprogramm zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren – bekannt als “New Deal”. Illek wünscht sich international gültige und verlässliche Rahmenbedingungen. “Die Ausgangslage ist heute eine andere. Informationstechnologie ist global. Wir brauchen einen international praktikablen Rechtsrahmen, der IT-Sicherheit gewährt und gleichzeitig Spielraum zur wirtschaftlichen Entfaltung lässt”, erklärt er.
Microsoft will auf der CeBIT zudem das Potential in der zunehmenden Vernetzung und Datenanalyse aufzeigen, wenn Informationssicherheit und technologische Leistungsfähigkeit in Einklang stehen.
Zusammen mit dem Hersteller für Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik Krones entwickelt Microsoft eine Zukunftsvision für eine industrielle Kommunikationsplattform. Das Industrie-4.0-Projekt solle eine Echtzeitvernetzung zwischen Anlagenbetreiber und Anlagenhersteller ermöglichen.
“Mit dieser weit über die Maschinentechnologie hinausgehenden, intelligenten Lösung ist es unser Ziel, einen Mehrwert für die Anlagenbetreiber in Bezug auf Produktivität, Vernetzung und Flexibilisierung von Produktionsstätten zu schaffen”, erklärt Christian Rott, Vice President, Corporate Research & Development bei Krones.
Darüber hinaus steht bei Krones bei der Vernetzung und Interaktion von Menschen, Maschinen und Anlagen die Qualität der Informationen im Vordergrund. Diese bilden die Basis für eine Echtzeit-Analyse von Daten, aus denen sich Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Auf der CeBIT zeigt Microsoft zudem, dass Datability bereits in Unternehmen produktiv eingesetzt werden kann.
“Wenn es uns gelingt, Unternehmen produktiver und profitabler zu machen, jedem einzelnen Mitarbeiter den Zugriff auf die für ihn wichtigen Informationen zu vereinfachen und eine sichere und vertrauensvolle Basis für Innovationen und neue Produkte zu legen – dann ist das der Mehrwert, den wir ‘Datability’ hinzufügen”, erklärt Illek.
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Nun, von "new deals" zwischen Microsoft-Lobbyisten und Regierungspolitik dürfte Deutschland doch inzwischen mehr als bedient sein.
In kaum einem anderen europäischen Land hat das Unternehmen Microsoft mehr Druck auf Regierung und öffentliche Verwaltung ausüben können, sei es mit Falschbehauptungen bzgl. zu verlierender Arbeitsplätze oder auch Datensicherheitsargumente, die sich inzwischen auch offiziell als frech und verlogen erwiesen haben.
Microsoft kann und muss hoffen, das die Treue diverser Politiker gegenüber dem Hause Microsoft auch weiterhin aufrecht zu erhalten ist - wie sonst wollte MS auf Dauer noch seine synthetische Marktdominanz binnen öffentlichen Verwaltungen, Schulen usw. aufrecht erhalten können - schon heute klappt das so umfassend fast nur noch in fragwürdigen Bananenrepubliken.
Gegenüber IT Sicherheitsexperten hat Microsoft inzwischen jeden Rest an Vertrauen ver"dealt" - gut nur, das in unseren Landen primär jene "IT Beschaffungspolitik" diktieren, die ihre "Sicherheitsexpertisen" vornehmlich selbst direkt von Microsoft beziehen.
Sich immer nur oberflächlich mit den Themen zu beschäftigen um anschließend in bester Stammtischmanier drauf zu hauen ist zwar einfach,
dient aber in keinster weise der Sache.
Und wer sich Informationen nicht nur auf Höhe der 'Teppichetage' anschaut,
kann z.B. nicht wirklich von einem erfolgreichen LiMurks-Projekt in Münschen sprechen.
Grundsätzlich ist der Ansatz zu "New Deals" zu unterstützen. Da muss dann nicht M$ davor stehen - aber wer kommt sonst noch in Frage?
Auf dem Mobile-Segment hat es Android geschafft, dem Apfel den Rang abzulaufen.
Wo find ich das denn beim täglichen Business? Diese Art starker Gegenspieler ist hier nicht gegeben.
M$ hier mit Lobbyisten, verlogenen/frechen Aussagen 'an die Wand' zu stellen - das ist doch verlogen.
In unserer kapitalistisch geprägten Gesellschaft ist es nur normal, alle Register zu ziehen um ganz vorn dabei zu sein.
Also - nicht immer gleich den grossen Klopper rausholen und draufschlagen.
Auch wenn es sich hübsch liest :)