Der Verband der Deutschen Internetwirtschaft (eco) sieht in einer aktuellen Befragung unter IT-Verantwortlichen, wachsendes Interesse an Internetdiensten und Sicherheitslösungen aus Deutschland.
So geben mit 77 Prozent mehr als zwei Drittel an, dass sie von einer Bedeutungszunahme ausgehen. 79 Prozent sehen zudem einen starken Bewusstseinswandel unter den Vertretern der deutschen Wirtschaft: Fragen nach Sicherheit und entsprechenden Schutzmaßnahmen werden demnach immer wichtiger.
Die von eco befragten IT-Leiter scheinen jedoch ein “Schlandnetz”, also ein rein deutsches Internet, in der Mehrzahl stark abzulehnen: 58 sehen in diesem gekapselten Ansatz “erheblichen Aufwand ohne nennenswerten Nutzen”. Offener scheint man hingegen dem so genannten Schengen-Routing gegenüber zu stehen. Insgesamt 51 Prozent sehen in diesem Ansatz eine “sinnvolle” Alternative.
Mit insgesamt 96 Prozent glauben nahezu alle Befragten, dass bei der Nutzung von US-Cloud-Diensten die Geheimdienste Zugriff auf die Daten haben.
Nachdem deutsche Anbieter in vielen Fällen im Schatten der US-Konkurrenz stehen, könnten die Enthüllungen über die umfassenden Überwachungsmaßnahmen der NSA, jetzt deutschen Anbietern deutlichen Aufwind verleihen.
“Mehr denn je sind zurzeit zuverlässige Dienstleister gefragt, die Schutzmaßnahmen bieten, um unbefugte Datenzugriffe Dritter zu verhindern oder zumindest zu erschweren”, so Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservices und Sicherheitsexperte im eco Verband, in dem 700 Unternehmen der Internetwirtschaft vertreten sind.
Wirksamen Schutz vor Wirtschaftsspionage könne man laut Schaffrin vor allem bei deutschen Anbietern erwarten, da sie einer der weltweit strengsten rechtlichen Regelungen für den Datenschutz unterliegen und das scheint auch die kostenlos verfügbare Befragung zu bestätigen.
Doch Schaffrin hat auch Forderungen an die Politik: “Um langfristig international wettbewerbsfähig zu bleiben und sich vor Spionage zu schützen, braucht die europäische Wirtschaft einheitliche Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien.” Für europaweite Datenschutzregeln könnte der hohe Standard aus Deutschland als Vorbild dienen.
Allerdings hatte das EU-Parlament erst vor wenigen Wochen den Entwurf einer Neuregelung beschlossen. Diese Neuregelung sieht eine europaweit einheitliches Datenschutzniveau vor. Mitgliedsstaaten dürfen dann laut dieser Regelung keine schärferen Vorgaben machen. Dadurch könnten, sofern dieser Parlamentsbeschluss den Ministerrat passiert, die deutschen Datenschutzregeln auch aufgeweicht werden. Derzeit blockiert Deutschland dieses Regelwerk. Wohl aber in erster Linie deshalb, weil Deutschland eine Ausnahme bei staatlichen Organisationen fordert.
Allerdings kommen auch aus der Wirtschaft immer wieder Forderungen nach einheitlichen europäischen Datenschutzregeln. So fordert etwa SAP eine Art Schengen für den Datenschutz. Die EU Kommission schätzt, dass Unternehmen durch einheitliche Datenschutzstandards bis zu 2,3 Milliarden Euro einsparen könnten. In der eco-Befragung von 177 IT-Verantwortlichen stimmen 87 Prozent der Frage zu, dass eine europaweite Regelung für Daten- und Spionageschutz nötig ist, um in diesem Wirtschaftsraum langfristig Wettbewerbsfähig zu bleiben.
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