Offenbar zählten auch Server des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei zu den Spionagezielen des US-Auslandgeheimdienstes National Security Agency (NSA). Das berichtet die New York Times unter Berufung auf Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden. Die Operation Shotgiant sollte herausfinden, ob eine Verbindung zwischen Huawei und dem chinesischen Militär besteht.
Neben der Offenlegung einer möglichen Kooperation von Huawei und der chinesischen Armee wollte die NSA der New York Times zufolge auch Informationen über potentielle Schwachstellen oder Hintertüren in Huawei-Produkten sammeln. Mit diesen sollten Huawei-Kunden beispielsweise in Afghanistan, Iran, Kenia, Kuba und Pakistan ausspioniert werden.
Einige US-Regierungsvertreter glauben, dass die chinesische Armee Huawei nur als Fassade für eigene Aktivitäten nutzt. Der Geheimdienstausschuss des US-Abgeordnetenhauses bezeichnete den Konzern als Gefahr für die Sicherheit der USA. Er forderte US-Firmen auf, keine Produkte des Unternehmens zu kaufen.
“Die Ironie ist, dass das, was sie jetzt mit uns machen, genau das ist, was sie uns immer vorgeworfen haben, dass es China durch uns tun würde”, zitiert die New York Times den Huawei-Manager William Plummer.
Wirtschaftlicher Protektionismus steckt Huawei zufolge hinter den Behauptungen von US-Politikern. Die USA wirft im Gegenzug chinesischen Hackern vor, wiederholt US-Firmen angegriffen zu haben, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.
Zudem sei die einzige Aufgabe der US-Geheimdienste der Schutz der nationalen Sicherheit. “Wir geben die Informationen, die wir erhalten, nicht an US-Firmen weiter, damit sie international konkurrenzfähiger werden. Viele Länder können das nicht über sich sagen”, erklärte eine Sprecherin des Weißen Hauses.
In den Dokumenten von Edward Snowden gibt es laut New York Times keine Hinweise darauf, dass Huawei mit dem chinesischen Militär kooperiert.
Auch die Zunahme von Hacking-Angriffen aus China greift der Bericht auf. Die New York Times schreibt unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Geheimdienstmitarbeiter: “Für einige seiner dreistesten Angriffe baut China auf staatlich unterstütze Universitäten und private Technologiefirmen.” Dabei stehen nicht nur deren Fähigkeiten für die Regierung im Mittelpunkt, sondern auch die Möglichkeit, glaubhafte jede Beteiligung abstreiten zu können. Mehr als ein halbes Dutzend solcher Gruppen, die “auf Geheiß des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit” arbeiteten, stehen unter Beobachtung der NSA.
Eine staatliche Beteiligung an Angriffen hat China stets dementiert. “Das chinesische Militär hat niemals irgendwelche Hackerangriffe unterstützt”, sagte der Verteidigungsminister des Landes im vergangenen Jahr der Washington Post. Cyberangriffe erfolgten länderübergreifend und anonym. Deswegen sei es unprofessionell, das chinesische Militär ohne jegliche Beweise zu beschuldigen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…
Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…
Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…
Automatisierung macht Pentesting auch für kleinere Unternehmen erschwinglich, sagt Mareen Dose von indevis.