Google-Glass-Lösung für mittelständische Fertigungsindustrie

Augemented Reality findet immer öfters Anwendung in unterschiedlichen Fertigungsbereichen. Nun stellt Freudenberg IT in Zusammenarbeit mit Itizzimo eine Lösung auf Basis von Google Glass auf der Hannover Messe 2014 (HMI) vor.

Die Lösung des IT-Dienstleisters ermöglicht Produktionsmitarbeitern, eine Störungsmeldung direkt auf Google Glass zu erhalten. Da dabei kein Tablet oder Smartphone bedient werden muss, können beide Hände für die Behebung des Problems genutzt werden.

Ist die Datenbrille mit dem Internet verbunden, können Mitarbeiter zusätzliche Informationen erhalten oder einen Service-Techniker per Live-Stream hinzuschalten. Über die integrierte Videokamera kann der Techniker das Problem direkt sehen und dem Mitarbeiter Anweisungen für die Beseitigung des Fehlers erteilen.

Auf der HMI zeigen Freudenberg IT und Itizzimo zudem einen Anwendungsfall anhand einer virtuellen Verpackungsmaschine. Besucher können mithilfe von Google Glass eine simulierte Störung beheben und sich von einem live zugeschalteten Support-Mitarbeiter unterstützen lassen.

“Das Interesse der mittelständischen Fertigungsunternehmen an dieser Lösung ist sehr groß“, erklärt Thomas Ahlers, Mitglied der Geschäftsleitung von Freudenberg IT. “Schließlich bietet sie zahlreiche Vorteile wie eine höhere Effizienz der Problembehebung und dadurch kürzere Ausfallzeiten sowie höhere Produktivität.“ Reza Etemadian, CEO von Itizzimo ergänzt “derzeit befindet sich unsere Lösung in der Testphase, doch einige Pilotprojekte bei Kunden sind bereits sehr vielversprechend.“

Freudenberg IT verwendet für die Einbindung in den Shop Floor die Lösung FIT Shop Floor Suite. Die Basis für die Integration zwischen Shop Floor und der ERP-Ebene ist eine flexible Maschinen- und Betriebsdatenerfassung (MDE/BDE), die im Zusammenspiel der SAP-Komponenten Manufacturing Execution (ME) und Manufacturing Integration and Intelligence (MII) möglich ist. Das Unternehmen bietet darüber hinaus Beratung und Hosting an.

Mitarbeiter bedienen Google Glass entweder per Spracheingabe oder Berührung am Bügel. Zusätzlich lassen sich Maschinen automatisch stoppen, wenn sich ein Mitarbeiter nähert. Dafür lassen sich Näherungssensoren über NFC oder Bluetooth nutzen. Die Datenbrille kann auch beispielsweise für das papierlose Kommissionieren im Lager verwendet werden.

Für die Marktforscher von Gartner stellt Augmented Reality künftig ein wichtiges Werkzeug am Arbeitsplatz dar. Die Analysten erwarten, dass in den nächsten fünf Jahren durch die Möglichkeit von leistungsstarken Geräten wie Smartphones und Tablets sich die Technik langsam in Unternehmen für die interne Verwendung durchsetzen wird.

Gartner zufolge bietet Augmented Reality höchste Effizienz und hat die Möglichkeit, die Produktivität zu steigern, aktuelle Prozesse zu vereinfachen, Echtzeit-Zugriff auf Daten zu erleichtern und neue Wege für Probleme sowie Lösungen darzustellen. IT-Unternehmen können laut den Analysten eine Brücke zwischen der digitalen und physischen Welt schlagen. Gartner sieht in Augmented Reality eine Chance für die IT, die Interaktion des Unternehmens mit der internen Nutzerbasis zu verbessern.

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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