“Wir integrieren jetzt alle Produkte, die dafür sorgen, dass Daten nicht verloren gehen, unter einem Dach, der Data Protection & Availability Division (DPAD).” So erklärt Oliver Lotz, der für den Vertrieb der DPAD-Produkte im deutschsprachigen Raum zuständig ist, die neue Organisationsstruktur von EMC.
Zu DPAD gehören das Hochverfügbarkeitsprodukt Vplex, vorher dem Storage-Bereich zugeordnet, die Data-Domain-Deduplizierungsserie sowie die Lösungen Avamar, Networker und Mozy, die EMC in der Data Protection Suite zusammenfasst. “Mit der neuen Struktur passen wir uns auch der Cloud-Welt an, in der Datenschutz immer öfter als Service angeboten werden wird”, sagt Lotz. Er kennt die Kunden aus der Provider- und Rechenzentrumsbranche genau, leitete er doch einige Jahre lang den Bereich Datacenter Sales bei Computacenter.
Weltweit gehören rund 5000 Mitarbeiter zu DPAD – neu sind darunter aber nur rund 500, die sich vormals im Storage-Bereich mit VPlex beschäftigten. Zukunftsziel sind neben Weiterentwicklungen der bestehenden Produktlandschaft vor allem neue Lösungen fürs Datenmanagement. Wann hier Produkte kommen, kann Lotz allerdings noch nicht genau sagen. Ungefähr zwei oder drei Jahre könne es schon noch dauern.
Dass EMC zukünftig selbst mehr Cloud-Services für Unternehmen anbieten könne, sieht Lotz derzeit nicht. Mit Mozy habe man zwar einen Cloud-Service im Angebot, ansonsten bleibe man beim gewohnten Geschäft als Infrastruktur- und Plattformanbieter. Man darf gespannt sein, wie lange EMC diese Position hält – auch Cisco hat schließlich inzwischen angekündigt, Kunden eigene Cloud-Services offerieren zu wollen.
Wie dem auch sei: EMC DPAD will Kunden für jede Cloud-Auslegung, ob nun Public, Private oder demnächst wohl vorherrschend Hybrid Cloud, die richtigen Lösungen anbieten. “Wir glauben, dass für längere Zeit mehrere Infrastrukturgenerationen nebeneinander existieren und kooperieren werden”, betont Lotz.
Mit den neuen Produktversionen, die EMC neben der organisatorischen Umstrukturierung vorstellte, werden zwei Ziele angepeilt: So sollen die neuen Versionen natürlich als Primär- und Sekundärspeicher taugen. Zweitens will man einem weit verbreiteten Missbehagen der Fachanwender angesichts der Backup-Lösungen des IT-Bereichs begegnen: Die Betreiber der Applikationen sollen durch Automatisierung und einfache (Selbst-)bedienung Backup und Recovery stärker in eigene Hände nehmen.
“Heute laufen in den Unternehmen oft mehrere Backuplösungen nebeneinander – die der Applikationsbetreiber und die des zentralen IT-Bereichs”, berichtet Lotz. Das wolle man beheben und so den Unternehmenskunden Komplexität und Kosten ersparen. “Dabei kann es durchaus passieren, dass für die zentralen Backup-Bereiche einige Aufgaben entfallen, sie werden aber immer dafür zuständig bleiben, die Backup-Funktionen erst einmal aufzusetzen und zugänglich zu machen”, meint Lotz.
Neues gab es fast zu allem aus dem DPAD-Portfolio: Die Storage-Virtualisierungslösung EMC VPlex ist jetzt in VMwares Virtualisierungsplattform ESX integrierbar. Zusammen mit einer CDP-Lösung (Continuous Data Protection) können hochverfügbare Rechenzentrums-Dreiecke implementiert werden, etwa für Disaster Recovery: Zwei aktiv gespiegelte Rechenzentren sichern beide auf ein drittes, so dass schon viel schief gehen muss, damit es zu einem Ausfall kommt.
Die Data-Domain-Serie (DD) ist nun mandantenfähig, wobei die Trennung der einzelnen Bereiche logisch, nicht physisch erfolgt. Die Eigenschaft ist besonders für den Einsatz bei internen und externen Providern wichtig. Neben Oracle-Datenbanken können jetzt auch SAP, SAP HANA sowie MS SQL und IBM DB2 direkt aus der Applikation Daten auf Data Domain sichern. Zudem steigt die Kapazität: Die Plattform kann bis zu einer Milliarde Files speichern. Zielgruppe sind Kunden mit Archiven zwischen 200 und 300 TByte Kapazität.
Version 7.1 der Backup- und Deduplizierungslösung Avamar umfasst jetzt ein Plugin für VMware Cloud Director. Anwender können damit ihre Datensicherung wie andere Dienste auch direkt in der Cloud bestellen.
Die NAS-Backup-Lösung Networker sichert nun neben EMC- auch Netapp-Systeme. Außerdem wurde das Snapshot-Management verbessert: Das System entdeckt und katalogisiert Snapshots jetzt selbsttätig. Auf die Snapshot-Archive können, bei Bedarf mit unterschiedlichen Rechten, nicht nur der Speicher- sondern auch der Netzwerkmanager zugreifen. Wegen der hinzugefügten Integration in Microsofts Verwaltungswerkzeug System Center können MS-Administratoren in Hyper-V-Umgebungen einzelne virtuelle Maschinen direkt aus dem Networker heraus rücksichern. Alle neuen Produkte sind im zweiten Quartal lieferbar.
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