Red Hat bezeichnete die neue RHEL-Version bereits bei der Vorstellung der Beta im Dezember als das bisher ambitionierteste Release der Enterprise Lösung. Das neue Release soll die Installation optimieren und automatisieren, die Verwaltung vereinfachen und gleichzeitig die Zuverlässigkeit steigern.
Als Schlüsselfunktionen nennt Red Hat erweiterte Windows-Interoperabilität, was auch die Integration von Active Directory Domains mit einschließt, Verbesserungen am Dateisystem über mit XFS als Standard, ein optimiertes Subsystem-Management mittels OpenLMI, Migration Virtueller Maschinen (VM) von RHEL-6-Hosts auf RHEL-7-Hosts in Echtzeit ohne Downtime oder VM-Modifikationen und Docker-Container-Support.
Seit Sommer ist bekannt, dass Red Hat MySQL, das inzwischen zu Oracle gehört, mit der binärkompatiblen Alternative MariaDB ersetzt. Damit folgt RHEL der Community-Distribution Fedora und OpenSUSE, die den Wechsel schon früher vollzogen haben. MariaDB und MySQL sind hochgradig kompatibel, von Binärdateien für Bibliotheken und nutzbaren Befehlen bis zu Programmierschnittstellen (APIs).
RHEL 7 unterstützt wie auch RHEL 6.5 die Container-Lösungen Docker, um den Betrieb von Anwendungen zu vereinfachen. Systemressourcen lassen sich unter den jeweiligen Containern aufteilen, sodass jede Anwendung nur die benötigten Ressourcen erhält und zudem von anderen abgeschottet ist, was die Sicherheit erhöht. Das ist eine leichtgewichtige Alternative zu herkömmlichen Virtualisierungslösungen wie Linux’ eigene Kernel-basierte Virtuelle Maschine (KVM).
Doch Docker ist nicht das einzige neue Container-Konzept, das Red Hat unterstützt. So werden darüber hinaus künftig auch mit dem Support für Project Atomic spezielle Versionen von Red Hat ausgeliefert. Damit lassen sich dann Leichtgewichtige Linux-Container Hosts erstellen.
Daneben nennt Red Hat auch GearD, ein OpenShift-Origin-Community-Projekt für Rapid Application Development, das den Umgang mit in Containern zusammengefassten Anwendungen ermöglichen soll.
Die Dateisysteme Ext4 und Btrfs wurden erweitert. Neu ist Support für XFS als Standarddateisystem, das eine Skalierung bis auf 500 TByte erlaubt. Ext4 unterstützt nun eine eigenständige Dateisystemgröße von 16 bis 50 TByte sowie Blockgrößen von 1 MByte, was unter anderem die Fragmentierung reduziert. Btrfs liegt als Technology Preview vor und enthält integriertes Basic Volume Management, Snapshot-Support und Unterstützung für Prüfsummen, um die Integrität von Daten und Metadaten sicherzustellen.
Netzwerkintensive Anwendungen profitieren vom Support für 40-Gigabit-Ethernet. RHEL 7 unterstützt auch sehr große Storage-Konfigurationen, inklusive Enterprise-Storage-Arrays und natürlich Red Hats eigenen Storage Server. Die Verwaltung heterogener Storage-Umgebungen wurde vereinfacht.
Samba 4.1 ermöglicht Systemadministratoren beim parallelen Betrieb von RHEL 7 und Microsoft Windows Server, Nutzer und Ressourcen mit Windows Active Directory Domains zu integrieren. Alternativ lässt sich auch RHEL Identity Management parallel zu Active Directory verwenden.
Die Konfiguration und Verwaltung vereinfachen sollen einheitliche Management-Tools für Netzwerk, Storage, Dateisystem, Performance, Identitäten und Sicherheit. RHEL 7 setzt dazu auf die relativ neue Systemverwaltungslösung OpenLMI, mit der sich die Verwaltung mehrerer Systeme mithilfe von Scripting und Programmierschnittstellen (API) automatisieren lässt. Anders als DevOps-Programme wie Chef und Puppet, die auf Cloud Deployment abzielen, dient OpenLMI dem Einrichten und Verwalten von Subsystemen oder Bare-Metal- sowie Virtual-Production-Server.
Wann die Final von RHEL 7 erscheinen wird, hat Red Hat bisher nicht mitgeteilt.
Darüber hinaus meldet Red Hat eine große Installation am CERN. Die Forschungseinrichtung in Genf setzt Red Hat Enterprise Linux, Red Hat Enterprise Virtualization und Red Hat Technical Account Management Services. 600 Server laufen mit dem Linux-Derivat, das in dem Genfer Rechenzentrum Datenbanken, Application-Server sowie Backup- und Recovery-Aufgaben erledigt. Einige der wichtigsten wissenschaftlichen Anwendungen laufen auf der Red Hat Infrastruktur und knapp 11000 Mitarbeiter greifen auf die Server zu.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.com]
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