Auch Microsoft will sich jetzt auf den neuen Umgang mit großen Mengen von Daten einstellen. CEO Satya Nadella weist dem SQL Server von Microsoft eine zentrale Rolle zu, wie er auf der “Accelerate Your Insights”, einer Veranstaltung in San Francisco, deutlich macht. Dabei spricht Nadella auch von “Umgebungsintelligenz” und einer neuen Datenkultur, die Veränderungen in jeder Organisation erfordere.
“Jeder Aspekt von Microsofts Business wandelt sich grundlegend durch Daten”, sagte er bei einer Präsentation. Er umriss Microsofts Plan, künftig eine zentrale Rolle beim Sammeln, Speichern, Verarbeiten und Präsentieren von Daten zu spielen. Das Unternehmen will neben den eigenen Datenbankprodukten und Rechenzentren auch Endanwender-Lösungne wie etwa die Office-Suite nutzen.
“Stellen Sie sich Office als Leinwand, Oberfläche oder Gerüst vor, von wo aus Sie auf die Daten zugreifen können”, sagte er. Excel bezeichnete als das verbreitetste Werkzeug, das bereits für den Umgang mit Daten gerüstet ist.
Die Veranstaltung sollte laut Nadella dazu dienen, die Rolle der Datenbankplattform in Microsofts Strategie einzuordnen, die Mobile und Cloud als wichtigste Punkte hat. Zu Microsofts Datenbank SQL Server erwähnte er, dass sie bereits für einen Umsatz von über 5 Milliarden Dollar sorgt – eine erhebliche Zunahme, da zuletzt von einer Milliarde Dollar zu hören war. Er stellte die jüngste Version SQL Server 2014 besonders heraus, die seit Anfang dieses Monats verfügbar ist und mit einer integrierten In-Memory-Technik namens Online Transaction Processing (OLTP) aufwartet.
Neu in San Francisco vorgestellt wurde das Analytics Platform System (APS). Es kombiniert SQL Server und Hadoop in einem Angebot, das Microsoft als “Big Data in a box” offeriert. Mit der universellen Analyseplattform PolyBase verarbeitet es sowohl unstrukturierte als auch relationale Daten über einheitliche Datenabfragen.
CEO Satya Nadella kündigte zudem eine eingeschränkte Vorschau des Cloud-Dienstes Microsoft Azure Intelligent Systems Service (ISS) an, der der Verknüpfung der Analysewerkzeuge mit dem Internet der Dinge dient. Microsoft-Manager demonstrierten außerdem kürzlich eingeführte Produkte einschließlich Power BI für Office 365.
In einem Blog begründete der Microsoft-Chef, warum eine neue Datenkultur auch Veränderungen in den Organisationen erfordert. Allgegenwärtiges Computing sei inzwischen in neuen Formfaktoren sowie durch Cloud-Dienste verfügbar und generiere immer mehr Daten. Es gehe darum, sie als Treibstoff für Umgebungsintelligenz (“ambient intelligence”) zu nutzen. Eine Analytics-Plattform könne Daten aus einer Unzahl von Quellen ordnen – was wiederum skalierbares und in Echtzeit verfügbares Storage erfordere.
“Zusammen beginnen sie eine Plattform für Umgebungsintelligenz zu bilden”, schreibt Nadella. Mit den richtigen Werkzeugen könnten produktive Einblicke von jedem, überall und zu jeder Zeit gewonnen werden. “Bei einer Datenkultur geht es jedoch nicht nur um den Einsatz von Technologie. Es geht vielmehr darum, die Kultur zu verändern, damit jede Organisation, jedes Team und jeder Einzelne zu großen Dingen befähigt sind durch die Daten an ihren Fingerspitzen.”
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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