OpenPower von IBM für Big Data

Power8-Chip für die kommende Power-Server-Generation von IBM (Bild: IBM)

IBMs Power8 bildet die Grundlage für die ersten OpenPower-Server. IBM kann damit die nach wie vor proprietäre Power-Architektur einem größeren Publikum zuführen.

Power8-Chip für die kommende Power-Server-Generation von IBM (Bild: IBM)
IBMs neuer Power8-Chip. Quelle: IBM

IBM stellt auf der Impact die ersten OpenPower-Server vor, die vor allem auf Hyperscale- und Big-Data-Szenarien abzielen. Bei den Systemen handelt es sich um die vor einer Woche vorgestellten S-Class-Server. Sie basieren auf Power8, der jüngsten Version von IBMs Power-RISC-Architektur.

IBM demonstrierte unter anderem den Einsatz von Remote Direct Memory Access von Mellanox, das ihm zufolge zehnmal mehr Durchsatz und ein Zehntel der Latenz ermöglicht. Es setzte zudem Nvidias GPU-Beschleuniger ein: Nvidia, selbst OpenPower-Mitglied, hatte die CUDA-Architektur für eine Kombination seiner GPUs mit Power-Prozessoren verfügbar gemacht, um etwa schneller Hadoop-Berechnungen und vielleicht sogar Supercomputer mit Power-Prozessoren zu ermöglichen. Von Nvidia kommt zudem die schnelle GPU-Verbindungstechnik NVLink, die Mitglieder der OpenPower Foundation in Lizenz nehmen können.

Überdies hat IBM zwei Beschleunigungslösungen geschildert. Bei der einen handelt es sich um einen Schlüsselwertspeicher, der eine Leistungsverbesserung um Faktor 35 und massive Latenzverringerung bringt, bei der anderen um ein Monte-Carlo-Modell für Finanzinstrumente, das bei Nutzung mit Altera-FPGAs 200-mal mehr Leistung bringt. Die FPGAs sind dabei über Coherence Attach Processor Interface, kurz CAPI, mit den CPUs verbunden – eine der Neuerungen von Power8.

Bisher haben drei Speicherhersteller – Micron, Samsung und SK Hynix – Unterstützung von OpenPower mit neuen Speicher- und Storage-Komponenten angekündigt. OpenPower-Server gibt es außer von IBM bisher nur vom OpenPower-Mitglied Tyan, aber auch Google hat gestern zumindest ein Mainboard für interne Server-Tests gezeigt.

Die IBM-Server gehören der S-Class an. Es gibt sowohl für Canonicals Ubuntu Linux optimierte (S812L und S822L) als auch Allzweck-Versionen (S813, S822 und S824) für andere Linux-Distributionen, für IBMs Unix AIX und das proprietäre System-i-Betriebssystem (OS/400). Ab 10. Juni sollen sie zu US-Listenpreisen ab 7973 Dollar in Versionen mit 2U und 4U angeboten werden.

IBM hält den Power8-Prozessor für eine ideale Grundlage von Big-Data-Anwendungen. Durch seinen 22-Nanometer-Herstellungsprozess kann es 4 Milliarden Transistoren auf den weniger als einen Quadratzoll großen Halbleiter packen. Als Maximalwerte nennt es 250 Watt und 4,5 GHz.

IBM kann sogar schon Testimonials von Kunden vorweisen. Für den Bankenausrüster FIS sagt Senior Vice President MaryEllen Adam: “FIS ist begeistert von den zu erwartenden Fähigkeiten und der Leistung einer Kombination aus Power8 und IBMs FlashSystem Storage Arrays. Wir erwarten höhere Auslastung und Leistung ebenso wie flexible Berechnungsressourcen, wie sie unsere Kunden und ihre geschäftskritischen Anwendungen benötigen.”

Der im vergangenen Jahr gegründeten OpenPower Foundation gehören inzwischen 25 Hersteller an. Sie verfolgt mit der Lizenzierung von Hardware, Software und geistigem Eigentum einen ähnlichen Ansatz wie ARM, dessen Chipdesigns sich heute in nahezu allen Mobilgeräten wiederfinden.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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