Internet Archive umfasst nun 400 Milliarden historische Websites

Wie sah eigentlich die erste Apple-Website aus oder wie präsentierte sich Siemens und die Deutsche Telekom vor fast 20 Jahren? Das Internet Archive gibt die Gelegenheit, eine Reise in die Vergangenheit zu machen. Die Wayback Machine versetzt Nutzer zurück bis ins Jahr 1996.

Unsere Schwesterseite ZDNet.de im Jahr 1999. (Screenshot: silicon.de)
Unsere Schwesterseite ZDNet.de im Jahr 1999. (Screenshot: silicon.de)

Vergangene Woche überschritt die Wayback Machine die Zahl von 410 Milliarden historischen und skurrilen Websites, die erforscht werden können. Leider sind nicht alle Websites aufzurufen, da sie entweder durch ein Passwort geschützt oder vom Crawler nicht gefunden wurden. Aber die Internetauftritte von großen Unternehmen sind immer noch zu finden.

So führt die Telekom auf der Website von 1998 unter dem schönen Begriff “Surfbrett” die wichtigsten Links für den Besuch im Internet auf. Die Verweise führen glücklicherweise zu den damals aktuellen Websites. Somit kann die Reise durch die Vergangenheit unkompliziert fortgeführt werden.

Oder wie wäre es mit den Spiegel-Nachrichten? Schon im Dezember 1996 forderte demnach der Verfassungsschutz ein “Krypto-Gesetz”, “damit die Sicherheitsbehörden verschlüsselte Botschaften im Internet mitlesen können.” Offenbar konnten sich auch die Bürgerrechtsbewegungen in den USA gegen eine Überwachung durchsetzen. Zumindest offiziell gab es dort noch kein Gesetz zur Überwachung.

Apple stellte 1996 ein neues GeoPort Telecom Adapter Kit vor. Somit konnte das Modem damals auf unglaubliche 28,8 KB/s beschleunigt werden. Apples heutiger Konkurrent Google tauchte zwei Jahre später auf der Bildfläche auf und startete einen Betatest für die heute wichtigste Suchmaschine. Und Microsoft stellt auf der Website von 1996 erstmals die Visual Basic 5.0 Control Creation Edition vor.

Wer also gerne durch die Geschichte des Internet stöbert, sollte sich die nächsten Stunden nichts vornehmen und surfen als wäre es wieder 1996. Nur schneller.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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