Ein Berufungsgericht hatte diese Summe dann auf 272 Millionen Dollar reduziert. Gegen diese Entscheidung hat Oracle schließlich Berufung eingelegt. Daneben hatte SAP auch 120 Millionen Dollar an Anwaltskosten an Oracle bezahlt.
SAP hat inzwischen zugegeben, dass die Tochter TomorrowNow insgesamt 5 Terbyte Daten und Software von Oracles Support-Seiten für PeopleSoft geladen hat. Der seit 2007 anhängige Rechtsstreit behandelt aktuell lediglich die Höhe des Schadenersatzes.
In der Regel werden solche Summen daraus abgeleitet, wie viel Lizenzgebühren ein Unternehmen auf diesen Weg umgangen hat. Da aber Oracle tatsächlich keine Lizenzen für die fraglichen Materialien anbietet, ist die Frage nach einer Berechnungsgrundlage schwierig, wie SAP argumentiert.
Oracle hält dagegen, dass in diesem Fall der geplante Umsatz mit dem Drittwartungsunternehmen TomorrowNow als Messwert heranzuziehen sei. Oracle zitiert aus internen SAP-Unterlagen. Demnach habe SAP mit TomorrowNow einen Umsatz von etwa 900 Millionen Dollar erwartet. Ein Richter deutet jedoch an, dass die geforderten 1,3 Milliarden Dollar deutlich zu hoch gegriffen seien, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
SAP argumentiert, dass nachdem Oracle nie eine derartige Lizenz vermarktet hatte, Oracle lediglich der Umsatzausfall und die SAP-Profite aus den Drittwartungsverträgen als Schadensersatz zu stünde. Für die Richter wäre es in der Justizgeschichte auch neu, nicht vorhandene Lizenzgebühren als Berechnungsgrundlage heran zu ziehen.
Als weitere Zahl steht am U.S. Circuit Court of Appeals auch eine Summe von 487 Millionen Dollar im Raum, für die Oracle im Verfahren bereits einige Belege liefern konnte. Einer der Richter hatte zudem erklärt, dass die 272 Millionen Dollar niedrig gegriffen sind. Das aus drei Richtern bestehende Gericht hat nicht mitgeteilt, wann mit der Urteilsverkündung zu rechnen ist.
[mit Material von Zack Whitacker, ZDNet.com]
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