Gegen fünf chinesische Militärangehörige hat das US-Justizministerium Anklage wegen Cyberspionage erhoben. Ihnen wird einer Pressemitteilung zufolge zur Last gelegt, dass sie in Server mehrere US-Unternehmen eindrangen, um Geschäftsgeheimnisse zu entwenden. Die USA geht damit zum ersten Mal aufgrund von Hackerangriffen rechtlich gegen staatliche Akteure vor.
Betroffen sind demnach Westinghouse Electric sowie US-Niederlassungen von United States Steel Corp, Allegheny Technologies, Alcoa und des deutschen Solaranbieters Solarworld. Die Angeklagten sollen es außerdem auf Gewerkschaft United Steel, Paper and Forestry, Rubber, Manufacturing, Energy, Allied Industrial and Service Workers International Union abgesehen haben.
Die Angriffe fanden im Zeitraum zwischen 2006 und 2014 statt. 2012 infiltrierten Kriminelle die Server von Solarworld. Mindestens einer der Täter konnte bislang nicht ermittelt werden. Der US-Justiz zufolge konnten sie unter anderem Finanzdaten sowie Informationen über die Produktion und laufende Rechtsfälle stehlen. “Diese Daten würden es einem chinesischen Wettbewerber erlauben, das Geschäft von Solarworld aus verschiedenen Richtungen anzugreifen”, so das Department of Justice.
“Der Umfang der gestohlenen Geschäftsgeheimnisse und sensiblen Geschäftsinformationen in diesem Fall ist erheblich und verlangt nach einer deutlichen Antwort”, wird US-Generalstaatsanwalt Eric Holder in der Pressemitteilung zitiert. Unternehmen sollen auf dem weltweiten Markt Erfolg nur aufgrund der eigenen Fähigkeiten haben und nicht wegen der Möglichkeiten einer Regierung, zu spionieren und Geheimnisse zu stehlen.
Die US-Regierung hat bereits mehrfach China als den schlimmsten Ursprung von Cyberattacken weltweit betitelt. Im Gegenzug beschuldigt China die USA, ähnlich vorzugehen. Daher ist zu vermuten, dass beide Länder zumindest im Geheimen versuchen, sich gegenseitig anzugreifen und auszuspähen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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