Neil Young – nach Pono-Player kommt Schellack-Qualität
Er mag keine CDs und keine MP3 und entwickelt deshalb jetzt ein eingenes Musikformat, das mehr Qualität verspricht. Und jetzt bringt Neil Young eine Platter heraus, die klingt als sei sie vor 65 Jahren aufgenommen worden.
2011 hatte sich Neil Young an die Öffentlichkeit gewandt. MP3 mache die Musik kaputt, die CD sei keinen Deut besser. Musik müsse so klingen, wie sich die Künstler das im Studio vorstellen. Als Antwort auf den Niedergang der Musik will Young jetzt seinen eigenen Musikplayer samt eigenem Format.
Und jetzt dreht Young den Spieß wieder um und veröffentlicht eine Platte, die mit einer Aufnahme-Technik aufgenommen wurde, die aus dem Jahr 1947 stammt. Der Voic-O-Graph ermöglichte den Künstlern damals in einer Art Telefonzelle direkt eine Platte aufzunehmen. Auf die Idee hatte Young der Musiker Jack White von den White Stripes gebracht, der ihm dieses Unikum der Tontechnik zeigte.
Elf Lieder darunter etwa Bob Dylans “Girl From The North Country” oder auch Bruce Springsteens “My Hometown” hat Young mit diesem “Gerät” zusammen mit seiner Gitarre, Mundharmonika und Klavier und mit nur einem einzigen Mikrofon aufgenommen. Das klingt dann wie in einer durchgerüttelte Telefonzelle. Weniger Technik geht heute wohl kaum noch.
Und genau das gibt dieser Aufnahme einen besonderen Reiz. Und wenn man nun auf der anderen Seite seine Bemühungen für bessere Wiedergabe-Qualität sieht, stellt sich doch die Frage: Was will uns der Künstler damit sagen? Eine Antwort darauf gibt es auf “A Letter Home” nicht, ein interessantes Projekt ist es aber allemal. Über Jack Whites Label Third Man Records kann die Platte vorbestellt werden, und bei Warner erscheint das Werk am 23. Mai.