Intel präsentiert Automotive-Plattform
Mit der Plattform soll sich die Entwicklung von Fahrzeuginformationssystemen um bis zu zwölf Monate verkürzen. Zudem sinken Intel zufolge die Entwicklungskosten um 50 Prozent. Der Konzern will künftig auch an Technologien für selbstlenkende Fahrzeuge arbeiten.
Intel kündigt an, sich vermehrt im Bereich Automotive engagieren zu wollen. Dafür hat es die Plattform für Fahrzeuginformationssysteme In-Vehicle Solutions präsentiert. Wie das Wall Street Journal berichtet, besteht es aus einer Platine mit einem Intel-Prozessor und einer speziellen Software. Unter anderem soll sie die Basis für Unterhaltungs- und Navigationssysteme bilden.
Der Chiphersteller geht davon aus, dass sich die Entwicklung neuer Infotainment-Systeme durch eine standardisierte Plattform für Automobilhersteller und ihre Zulieferer um bis zu 12 Monaten verkürzen lässt. Zusätzlich sollen sich die damit verbundenen Kosten um bis zu 50 Prozent senken lassen. Zunächst sind Produkte für leistungsfähigere Assistenzsysteme in Arbeit. Intel will sich aber in Zukunft auch mit selbstlenkenden Fahrzeugen beschäftigen.
“Um Intels technologische Zusammenarbeit mit der Fahrzeugindustrie zu stärken und auf die Zukunft vorzubereiten, kombinieren wir unsere Erfahrungen aus der Consumer-Elektronik und Enterprise-IT mit einer umfassenden Investition in Produktentwicklung, Partnerschaften und Grundlagenforschung”, wird Doug Davis, Corporate Vice President von Intels Internet of Things Group, in einer Pressemitteilung zitiert. “Unser Ziel ist es, die Weiterentwicklung von heute verfügbaren Komfortfunktionen hin zu künftigen Sicherheitsfunktionen und möglichen Selbstfahrfähigkeiten voranzutreiben.”
Aber auch Technologien, die das Fahren an sich vereinfachen und Nutzern helfen sollen, ihre Fahrtziele effizienter und sicherer zu erreichen, gehören zu Intels Plänen. Der Konzern will ermitteln, welche Dinge Fahrzeugführer als angenehm und welche als Belastung empfinden. Dafür hat es das Personal Vehicle Experience Research Project gestartet. Dabei will Intel ebenfalls herausfinden, wie sich Autos besser an die Fahrer anpassen und mit ihnen und der Umgebung interagieren können.
Bereits 2012 hatte der Chiphersteller einen Investmentfonds in Höhe von 100 Millionen Dollar für internetfähige Fahrzeugsysteme eingerichtet. Seit kurzem erhält auch das Start-up ZMP, das eine Plattform für selbstlenkende Fahrzeuge entwickelt, Geld aus dem Fonds.
Zusammen mit der Konzerntochter Wind River sowie den Unternehmen Green Hills Software, Mobica, Symphony Teleca, QNX und XSe arbeitet Intel an Diensten und Lösungen für Autohersteller, die Intels In-Vehicle Solutions einsetzen wollen. BMW, die Nissan-Tochter Infiniti und Hyundai sind weitere Partner des Chipherstellers.
Im ersten Quartal 2014 hatte Intels Geschäftsbereich für das Internet der Dinge einen Umsatz von 482 Millionen Dollar erzielt. Das entspricht einem Plus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dazu hat unter anderem die hohe Nachfrage nach Techniken für Fahrzeugsysteme beigetragen. Die Sparte hilft dem Konzern auch, Umsatzrückgänge durch die anhaltend schwache Nachfrage nach Desktop-PCs und Notebooks auszugleichen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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