Fahrzeugsicherheit: BlackBerry arbeitet an eigenem Betriebssystem

BlackBerrys Tochterfirma QNX hat ein neues Betriebssystem vorgestellt. Es soll die Sicherheit von Fahrzeugen verbessern. Nach eigenen Angaben ist QNX OS Automotive 1.0 als Back-End-Software für Funktionen wie Head-Up-Displays, Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und digitale Kombiinstrumente gedacht.

Während Fahrerassistenzsysteme bereits in vielen Autos verwendet werden, sind Head-Up-Displays noch der Oberklasse vorbehalten. Beide gelten als Möglichkeiten, die Sicherheit von Fahrzeugen zu verbessern. Allerdings sind die Kosten für die Entwicklung noch recht hoch. BlackBerry verspricht mit dem neuen Betriebssystem, diese zu senken.

QNX OS Automotive 1.0 ist eine einheitliche Plattform, die unterschiedliche Sicherheitsfunktionen und Software bietet. Diese entspricht allen üblichen Sicherheitsstandards für Fahrzeuge. Aus diesem Grund entstehen keine Kosten für die Zertifizierung einzelner Komponenten.

QNX ist einigen Analysten zufolge der wertvollste Geschäftsbereich des kanadischen Handyherstellers. BlackBerry-CEO John Chen hatte die Tochterfirma zu Beginn des Jahres als “eine der Kronjuwelen” des Unternehmens bezeichnet.

Zusammen mit Qualcomms Snapdragon S602A zeigt BlackBerry mit QNX ein neues In-Car-System in einem Mercedes CLA45 AMG. Quelle: BlackBerry

Momentan verwenden Autohersteller QNX als Middleware für Fahrzeuginformationssysteme. Durch ein eigenes Betriebssystem kann die Firma die Position jetzt auch im Bereich Fahrzeugsicherheit stärken.

Die Veröffentlichung von QNX OS Automotive 1.0 ist für das dritte Quartal 2014 geplant. Aktuell führt QNX das Betriebssystem auf der Telematics Conference in Novi (Michigan) mit einem modifizierten Mercedes-Benz CLA45 vor.

Im Bereich des Fahrzeug-Infotainment versuchen sich Apple und Google, als Standards zu etablieren. Allerdings sieht die Autobranche den Einstieg der beiden Konzerne mit gemischten Gefühlen. Sie befürchten die Kontrolle über die Infotainmentsysteme in den eigenen Fahrzeugen zu verlieren beziehungsweise sich stark abhängig zu machen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

4 Stunden ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

4 Stunden ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago