Heartbleed gefährdet weltweit noch 300.000 Server

Weltweit sind noch mehr als 300.000 Server anfällig für Heartbleed. Die Sicherheitslücke in der Verschlüsselungssoftware OpenSSL wurde vor zwei Monaten bekannt. Zu diesem Ergebnis kommt das Sicherheitsunternehmen Errata Security. Seit Anfang April hat sich demnach die Zahl der Server, die eine unsichere Version von OpenSSL einsetzt, halbiert.

Allerdings hat sich die Zahl gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Bei Scans im Mai entdeckte Errata Security noch 318.239 Server mit einer fehlerhaften OpenSSL-Version. Wie Sicherheitsforscher Robert David Graham in einem Blog schreibt, sind es momentan noch 309.197 Server. Die Patchrate sei auf einen einstelligen Prozentwert gefallen.

“Das zeigt, dass die Leute nicht einmal mehr versuchen, ihre Server zu patchen”, so Graham weiter. Seiner Ansicht nach werden auch in zehn Jahren noch Tausende Server für Heartbleed anfällig sein. Darunter befänden sich auch kritische Systeme.

Anfang April hatte die Sicherheitsfirma Codenomicon den Heartbleed-Bug öffentlich gemacht. Der Fehler ermöglicht einem Angreifer Zugriff auf den Speicher eines Webservers. Dadurch könnte er an kritische Informationen gelangen und den Server gegenüber Dritten verkörpern. Dafür benötigt er den Schlüssel des Originalservers.

Eine im Mai vorgestellte Studie von Netcraft zeigt, dass nicht alle Server wieder sicher sind, die mittlerweile eine gepatchte OpenSSL-Version einsetzen. Demnach hätten zwar viele Betreiber neue SSL/TLS-Zertifikate ausgestellt, allerdings nicht die verwendeten und wahrscheinlich ebenfalls kompromittierten privaten Schlüssel ausgetauscht. Netcraft zufolge sind davon mindestens 30.000 Zertifikate betroffen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

S/4HANA-Migration: Verzögerung vorprogrammiert?

SAP S/4HANA-Transformationen sind äußerst komplex und verlaufen oft nicht wie geplant – oder scheitern sogar…

5 Minuten ago

Black Friday: Ein Blick auf den Schnäppchen-Hype

Der Black Friday, der in den USA traditionell am Freitag nach Thanksgiving gefeiert wird, hat…

46 Minuten ago

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

3 Tagen ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

3 Tagen ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

4 Tagen ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

4 Tagen ago