Audi will Android und iOS in Autos integrieren

Audi will die eigenen Fahrzeuge mit Funktionen von Android- und iOS-Geräten ausstatten. Es unterstützt, das auf der Google I/O präsentierte, Android Auto sowie Apple CarPlay. Das Audi Multi Media Interface (MMI) soll die Smartphone-Features steuern.

Audi integriert Android ins Auto (Bild: Audi)

Erste Lösungen hat Audi mit Diensten wie der Navigation mittels Google Maps und dem Streaming‑Service Google Play Music vorgestellt. Das Audi-Entwicklungslabor im Silicon Valley arbeitet aktuell an einer Integration von Apple CarPlay. Der Autohersteller will den Kunden die Wahl überlassen, welche dieser Plattformen sie im Auto verwenden wollen.

“Unsere Kunden wollen always on sein und die vom Smartphone bekannten Dienste auch im Auto nutzen”, sagt Ulrich Hackenberg Vorstand Technische Entwicklung der Audi AG. “Wir arbeiten diesbezüglich eng mit führenden Unternehmen wie Google und Apple zusammen. Funktionen, die dem Kunden auf dem Smartphone zugänglich sind, kann er künftig auch über die Bediensysteme im Auto nutzen.”

Audi ist der einzige Premium-Fahrzeughersteller der Gründungsmitglied der von Google ins Leben gerufenen Open Automotive Alliance (OAA) ist. Seit Anfang 2014 verfolgt die Kooperation das Ziel, die Android‑Plattform und ihre Apps unter dem Begriff “Android Auto” ins Fahrzeug zu integrieren.

Auf der Entwicklermesse I/O diese Woche in San Francisco hat Google Beispiele für die Einbindung von Android präsentiert. Zudem teilte der Konzern mit, dass sich zahlreiche weitere Unternehmen der OAA angeschlossen haben. Fast 30 neue Mitglieder, darunter zahlreiche Autohersteller inklusive Volkswagen, Fiat, Ford, Renault, Maserati, Mazda, und Skoda unterstützen ab sofort die Arbeit der Gründungsmitglieder Audi, GM, Google, Honda, Hyundai und Nvidia.

Bislang arbeiten die großen Autohersteller BMW, Mercedes und Toyota nicht mit der OAA zusammen, aber entwickeln eigene Lösungen mit Android. Im Rahmen der Vorstellung von Apple Car Play auf dem Auto-Salon Genf hatte Mercedes mitgeteilt, dass es beide marktbeherrschenden Mobilbetriebssysteme unterstützt. Der für den PKW-Vertrieb zuständige Manager Ola Källenius sagte: “Wir möchten nicht, dass Kunden ihr Smartphone aufgeben müssen, wenn sie sich einen Mercedes kaufen. Und daher werden wir die gleiche Funktionalität auch für Android-Geräte anbieten. Dank unserer langen und erfolgreichen Partnerschaft mit Google wird dies bald möglich sein.”

Analysten sind allerdings der Ansicht, dass die Autohersteller in Bezug auf In-Vehicle Infotainment (Informations- und Unterhaltungssystem fürs Auto, kurz IVI) auf Apples CarPlay oder Lösungen von Google verzichten sollten.

Für Roger Lanctot, Associate Director bei Strategy Analytics liegen die Nachteile bei CarPlay im Kontrollverlust über das Ökosystem. Apple kann entscheiden welche Apps in den App Store aufgenommen werden und welche während der Fahrt genutzt werden können. Roger Giralt, Teamleiter des Centro Técnico bei Seat befürchtet zudem, dass die Hersteller keine eigenen Apps in CarPlay integrieren können.

[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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