Jetzt kommt von der EU-Kommission für die fast genau vor einem Jahr angekündigte Übernahme die Gnehmigung. Bisher Nummer drei und vier im Markt überholen E-Plus und O2 mit gemeinsam rund 43 Millionen Kunden sowohl Vodafone als auch die Telekom und werden der gemessen an der Anzahl der Kunden größte Mobilfunkanbieter in Deutschland.
Die Fusion reduziert die Zahl der Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland von vier auf drei. Daher untersucht die Europäische Kommission seit Dezember vergangenen Jahres mögliche Folgen für Verbraucher und Mobilfunkanbieter ohne eigene Netze. Bereits seit damals galt unter Branchenbeobachtern als wahrscheinlich, dass die Übernahme an sich zwar nicht in Gefahr ist, aber nur unter Auflagen genehmigt werden wird. Diese sollten ersten Berichten zufolge bis Mitte Mai vorliegen.
Im Wesentlichen versucht die EU-Kommission mit den nun veröffentlichten Auflagen, den Wettbewerb im Mobilfunkmarkt gesund zu erhalten, indem bis zu drei neuen Marktteilnehmern die erforderliche Geschäftsgrundlage geboten wird. So verpflichtet sich Telefónica etwa, Netzkapazitäten abzutreten, um sogenannten “virtuellen Netzbetreibern” (MVNO) eine Chance zu lassen.
Bisher gehören in Deutschland 1&1, Drillisch und Freenet in diese Kategorie. Ein von Telefónica mit Drillisch bereits unterzeichneter Vertrag tritt in Kraft, wenn die EU-Kommission bestätigt, dass diese Vereinbarung die an die Genehmigung der E-Plus-Übernahme geknüpft Auflagen und Verpflichtungen erfüllen. Drillisch profitiert vorausscihtlich also als erster der MVNOs von der Erfüllung der EU-Auflagen.
Außerdem wird der Konzern zum Verkauf eines Teil eines Pakets mit 2,1- und 2,6 GHz-Frequenzen, Basisstationen, der Möglichkeit des nationalen Roamings sowie passiver Mitbenutzung von Mobilfunkstandorten verpflichtet. Eine durch die Bundesnetzagentur zu organisierende Auktion soll auch internationalen Mitbewerbern die Möglichkeit bieten, sich in den deutschen Markt einzukaufen.
In einer Pressemitteilung hat Telefónica zudem bereits Personalveränderungen im Zuge der nun genehmigten Übernahme bekannt gegeben. Neuer Vorstandsvorsitzender wird Thorsten Dirks, bisher Vorstandsmitglied des E-Plus-Eigentümers KPN sowie CEO von E-Plus. Als COO wird Markus Haas das gemeinsame operative Geschäft verantworten. Der Jurist ist seit 1998 für Telefónica in unterschiedlichen Managementpositionen tätig. Bereits seit 2009 ist er Mitglied der Geschäftsführung. Die Mathematikerin Rachel Empey, die seit 2004 in leitenden Positionen bei Telefónica tätig ist, wird neuer CFO. Haas und Empey bilden bereits seit 2012 gemeinsam den Vorstand der Telefónica Deutschland Holding AG.
Das neu formierte Führungsteam erwartet von der Transaktion Synergien von mehr als fünf Milliarden Euro – was allerdings die untere Grenze des zunächst erwarteten Betrags ist. Firmensitz des Unternehmens bleibt München. Über die weitere Entwicklung der einzelnen Standorte soll erst nach Abschluss der Übernahme entschieden werden. Das Unternehmen erwartet, die Übernahme von E-Plus im Laufe des dritten Quartals 2014 abzuschließen.
Telefónica hatte dem niederländischen TK-Konzern KPN für E-Plus fünf Milliarden Euro sowie einen Anteil an Telefónica Deutschland in Höhe von 17,6 Prozent angeboten. Diese Transaktion wird durch eine voll garantierte Kapitalerhöhung finanziert. Nach ihrem Abschluss wird Telefónica Anteile an KPN in Höhe von 7,3 Prozent erwerben.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…
Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…
DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).
Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.
IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.
IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…