Rufschädigung: T-Mobile USA CEO Legere kritisiert FTC

Die FTC veröffentlicht eine Beispielrechnung von T-Mobile, über die so genannte Premium-Dienste abgebucht werden. Quelle: FTC
Die FTC veröffentlicht eine Beispielrechnung von T-Mobile, über die so genannte Premium-Dienste abgebucht werden. Quelle: FTC

Die Federal Trade Commission, die Wettbewerbsaufsicht der USA, hat Klage gegen T-Mobile USA erhoben. Jetzt bezieht John Legere, CEO der US-Tochter von T-Mobile, mit deutlichen Worten Stellung zu den Vorwürfen.

Diese Klage, so Legere in einem Unternehmensblog, sei das Ergebnis von gezielter Lobbyarbeit in Washington, das von den konkurrierenden Telekommunikationsanbietern ausgehe. Legere geht sogar so weit, der FTC Rufschädigung vorzuwerfen.

“Zweifelsohne hat die FTC hier ganze Arbeit geleistet, diese Geschichte und die Nachricht auf Kosten von T-Mobiles und meinem Ansehen zu dramatisieren”, so Legere. Er wolle einiges richtig stellen, was laut seiner Ansicht, durch politische Winkelzüge jetzt in einem Falschen Licht erscheine.

Anfang der Woche hatte die FTC eine Klage gegen T-Mobile USA wegen Kundenbetrugs erhoben. Es geht dabei um Zusatzdienste von Drittanbietern. Boulevard-Nachrichten, kostenpflichtige Flirt-Tipps oder auch Horoskope wurden Kunden von T-Mobile in Rechnung  gestellt, ohne dass die solche Angebote abonniert hätten.

Viele dieser Anbieter seien nicht am Markt und seit etwa einem Jahr ermögliche T-Mobile überhaupt keine Premium-SMS-Dienste mehr. In den Jahren zwischen 2009 und 2013 hingegen habe T-Mobile wie andere Vertrerter in der Industrie, solche Dienste angeboten. Allerdings habe es hier offenbar viele betrügerische Anbieter gegeben, weshalb T-Mobile seit November vergangenen Jahres diese Dienste nicht mehr anbiete. Zudem gebe es seit Juni die Möglichkeit, unberechtigt eingeforderte Summen über T-Mobile zurückzufordern.

John Legere wehrt sich gegen Betrugsvorwürfe durch die Federal Trade Commission. Quelle: T-Mobile

Anders als von der FTC dargestellt, habe es sich dabei für T-Mobile aber nie um einen großen Umsatzposten gehandelt. Und die finanziellen Forderungen der Handelsaufsicht seien völlig überzogen. Schon bei der Bekanntgabe der Untersuchung durch die FTC hatte T-Mobile die Vorwürfe als übertrieben dargestellt. Von der FTC gibt es bislang keine Reaktion auf die Stellungnahme Legeres.

T-Mobile soll für solche Dienste bis zu rund 10 Dollar berechnet haben. 35 bis 40 Prozent der gestellten Rechnungen hat T-Mobile dann einbehalten. Laut FTC soll T-Mobile auch dann nichts gegen diese Praxis unternommen haben, als sich die Zahlen der Kundenbeschwerden gehäuft hatten. So seien den Verbrauchern ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.

Auf die Nachricht der Klage hin fiel auch der Kurs der deutschen Mutter. Zudem könnte eine Verurteilung T-Mobile teuer zu stehen kommen und darüber hinaus den möglichen Verkauf an Sprint gefährden.

Redaktion

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