Der britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) verfügt über mehrere Werkzeuge, um Inhalte im Internet zu manipulieren. Das berichtet The Intercept und beruft sich dabei auf Unterlagen von Whistleblower Edward Snowden. Demnach kann der GCHQ die Ergebnisse von Online-Umfragen beeinflussen und als “extremistisch” eingestufte Videos zensieren.
Ein Dokument, das andere Abteilungen des GCHQ über die Fähigkeiten des JTRIG informieren soll, listet Greenwald zufolge zahlreiche Programme für verschiedene Aufgaben auf. Demnach lassen sich “Privatfotos von Zielen auf Facebook” mit der Software “Spring Bishop” finden. Mit “Badger” und “Warpath” können massenhaft E-Mails und SMS zur Unterstützung von Informationskampagnen versendet werden. Mit “Angry Pirate” könne das Nutzerkonto eines Ziels auf dessen Computer deaktivierten werden.
Auch ein Tool zur künstlichen Traffic-Steigerung einer Website oder zur Manipulation der Zahl der Seitenaufrufe befinde sich im Repertoire des Geheimdiensts. Mit der Software “Gestator” könne der GCHQ die Verbreitung von Videos auf YouTube oder anderen Multimedia-Websites erhöhen, so Greenwald weiter. Der Geheimdienst ist mit “Elate” in der Lage, die Nutzung von Ebay durch ein vorher festgelegtes Ziel zu überwachen. “Changeling” erlaube das Fälschen beliebiger E-Mail-Adressen sowie das Verschicken von Nachrichten mit den gefälschten Adressen.
“Miniature Hero” wirft Greenwald zufolge die Frage auf, wie eng die Kooperation zwischen Microsoft und den Geheimdiensten ist. Mit der Software lassen sich Informationen über Skype-Telefonate und- Sofortnachrichten sowie die Kontaktliste eines Nutzers ausspähen. Allerdings könne auch eine Schwachstelle in Skypes Verschlüsselung vorliegen, so der Snowden-Vertraute weiter.
Einige der Werkzeuge befinden sich dem Dokument zufolge noch in der Entwicklung. Die meisten seien jedoch “voll funktionsfähig, getestet und zuverlässig”. “Wir bewerben hier nur Tools, die entweder voll einsatzbereit sind oder sehr kurz vor der Fertigstellung stehen”, heißt es weiter in dem Dokument.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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