Thread Group will Internet der Dinge standardisieren

Damit das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) vorangebracht wird, haben ARM, Samsung, die zu Google gehörenden Nest Labs und weitere Technikunternehmen die Thread Group gegründet. Neben dem Open Interconnect Consortium (OIC) und der AllSeen Alliance ist es bereits die dritte Standardisierungsgruppe dieser Art. Der Non-Profit-Organisation gehören auch Freescale, Big Ass Fans, Silicon Labs und Yale Security an.

Die Thread Group will ein offenes Protokoll zur Vernetzung von Hausgeräten bereitstellen (Bild: Thread Group).Erst vor einer Woche hatten unter anderem Broadcom, Dell, Intel und ebenfalls Samsung das OIC gegründet. Die Linux Foundation hat zusammen mit Qualcomm im Dezember die AllSeen Alliance angekündigt. Beide Organisationen verwenden Open-Source-Software.

Die Thread Group will im Gegensatz zu den beiden anderen Gruppen keine IoT-Plattform zur Verfügung stellen, sondern ein auf offenen Standards basierendes IPv6-Protokoll für Drahtlosnetze. Dieses könnte die Basis für die Plattformen von OIC und AllSeen bilden. Damit erklärt sich auch das gleichzeitige Engagement von Samsung in der Thread Group und dem OIC.

Ziel der Thread Group ist nach eigenen Angaben die Schaffung von energieeffiziente Verbindungen, um den Energieverbrauch akkubetriebener Geräte wie Thermostate und Lichtsteuerungen gering zu halten. Zudem sollen Sicherheitsfunktionen und robuste Netzwerke entwickelt werden, die nicht nur ein einzelnes Gerät wie einen Router verwenden, um eine Verbindung zum Internet herzustellen.

Produkte von Nest setzen bereits das von der Thread Group entwickelte Protokoll ein. Dazu zählen Thermostate sowie Rauch- und Kohlenmonoxid-Melder. “Es wird schon in der Praxis eingesetzt und schlägt sich sehr gut”, kommentiert Chris Boross von Nest, der auch Präsident der Thread Group ist.

Im Lauf des Jahres will die Gruppe neue Mitglieder aufnehmen. Ab 2015 ist eine Zertifizierung für Geräte geplant.

Die schnell aufeinanderfolgende Gründung der drei Standardisierungsgruppen belegt das steigende Interesse der Branche am Internet der Dinge. Führende Unternehmen, wollen maßgeblich an der Entwicklung der kommenden Technik für verbundene Geräte beteiligt sein.

Für das Internet der Dinge glauben die Marktforscher von IDC an ein starkes Wachstum. Der Markt soll in den nächsten sechs Jahren um mehr als 5 Billionen Dollar auf 7,1 Billionen im Jahr 2020 anwachsen. Die durchschnittliche Wachstumsrate weltweit setzt IDC in seiner Prognose auf 17,5 Prozent an.

Gartner prognostiziert, dass der Markt für IoT im Jahr 2020 ein Volumen von 1,9 Billionen Dollar haben wird und dass 26 Milliarden Geräte wie Kühlschränke, Ampeln, Smartphones, Stromverteiler oder auch industrielle Sensoren mit dem Netz verbunden sein werden. Neben Fragen der Sicherheit, der Datenverwaltung, des Datenschutzes und schließlich der Netze ist es derzeit aber noch die starke Fragmentierung des Marktes, die eine stärkere Verbreitung dieser Technologien behindert.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Berlin Institute of Health (BIH) vereinfacht Kubernetes-Management mit Hilfe von Kubermatic

Wachsender Bedarf an Kubernetes-Clustern zur Unterstützung von Forschungsprojekten erforderte eine Lösung für automatisiertes Cluster-Management.

1 Tag ago

REWE Group treibt digitale Transformation voran

Seit Januar 2025 überführt REWE digital schrittweise 73 neue SAP-Systeme in die Google Cloud.

4 Tagen ago

Kälte smart geregelt

Dank cleverer KI-Lösung sparen die Stadtwerke Karlsruhe bis zu 40 Prozent Strom bei der Kälteerzeugung…

4 Tagen ago

Domain-Hijacking: Angriff auf verwaiste Assets

Die unberechtigte Übernahme von Domains durch Dritte kann ernstzunehmende Folgen für Markenführung, Cybersecurity und Business…

5 Tagen ago

Bundesland Schleswig-Holstein setzt auf Open Source

Landesverwaltung wendet sich konsequent von Microsoft ab und setzt künftig auf Open Source Software.

6 Tagen ago

Cybersicherheitssoftware: Der digitale Schutzschild für Unternehmen

In einer zunehmend digitalisierten Welt wird Cybersicherheit zu einer der zentralen Herausforderungen für Unternehmen aller…

6 Tagen ago