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Gewinneinbruch bei der Software AG

Das zweite Quartal der Software AG ist für den Anbieter von Infrastruktur-Software ein herber Rückschlag. Das Darmstädter Unternehmen nennt Verzögerungen bei Großprojekten als Grund für einen Gewinneinbruch von über 50 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2013.

14,1 Millionen Euro und damit weniger als die Hälfte des Vorjahresgewinns (28,8 Millionen) kann das Unternehmen erwirtschaften. Schon vor einigen Tagen hatte der drittgrößte deutsche Softwarehersteller die Jahresprognose gesenkt.

Im Consulting gingen in der Berichtsperiode die Umsätze von 70,5 auf 55,5 Millionen Euro zurück, was einem Minus von 20 Prozent entspricht. Hierfür sei vor allem die “Entkonsolidierung der SAP-Serviceaktivitäten” für den Rückgang verantwortlich. Damit hatte sich die Software AG endgültig aus dem Verkauf von Drittlösungen zurückgezogen. Nun konzentriere sich das Unternehmen ausschließlich auf eigene Produkte.

Beim Umsatz muss das Unternehmen einen Rückgang von 18 Prozent auf 196 Millionen Euro hinnehmen. Dafür ist einerseits die Datenbanksparte (ETS) verantwortlich, die über 25 Prozent weniger Umsätze macht als im Vorjahr.

Doch nachdem sich die Software AG ohnehin mehr auf das “Digital Enterprise” konzentrieren will, wiegt der Rückgang im Unternehmensbreich BPE (Business Process Execellence) mit einem Minus von 7 Prozent auf 84,6 Millionen Euro vermutlich noch schwerer. Positiv entwickelten sich jedoch die BPE-Umsätze bei den Wartungsverträgen: Die stiegen im zweiten Quartal um 11 Prozent von 48,6 auf auf 51,9 Millionen Euro.

Analysten hatten vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen am Donnerstag im Bereich BPE mit einem Werte jenseits der 100 Millionen Euro gerechnet. Auf das Gesamtjahr hin gerechnet, will die Software AG jedoch den BPE-Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres halten.

Konzernchef Karl-Heinz Streiblich hatte für den Bereich BPE hohe Ziele vorgegeben. Der jährliche Umsatz soll bis zum Jahr 2018 auf 1 Milliarde Euro anwachsen. Dazu sollen auch verschiedene Übernahmen beitragen. Im Jahr 2013 hatte der deutsche Traditionshersteller hier 423 Millionen Euro umgesetzt. Auch hatte Streiblich ein zweistelliges Wachstum geplant.

Nach dem aktuellen Ergebnis jedoch, erklärte Streiblich, dass man diese Vorgaben noch einmal überprüfen müsse. Für das Gesamtjahr erwartet die Software AG eine operative Marge zwischen 26 und 28 Prozent. 2013 lag diese bei 26,8 Prozent.

Auf diese Nachricht hin bricht der Aktienkurs um fast 20 Prozent ein, der größte Kursverlust in der Geschichte des Unternehmens.

Konzerndaten im Überblick – 2. Quartal 2014 (IRFS, ungeprüft)

in Millionen EUR

Q2/2014

Q2/2013

Veränderung in % (währungsbereinigt)

Veränderung in % (gerundet)

BPE Lizenz

32,7

42,8

-22

-24

BPE Wartung

51,9

48,6

+11

+7

BPE Umsatz

84,6

91,4

-5

-7

in % vom Gesamtumsatz

43

38

ETS Lizenz

17,4

32,6

-47

-47

ETS Wartung

38,3

43,1

-6

-11

ETS Umsatz

55,9

75,8

-24

-26

in % vom Gesamtumsatz

29

32

Produktumsatz (eigene Produkte)

141,3

169,1

-14

-16

Consulting

55,5

70,5

-20

-21

BPE/ETS-produktbezogen

47,2

50,4

-4

-6

in % vom Gesamtumsatz

28

30

Gesamtumsatz

196,0

237,7

-15

-18

Aufwendungen für Vertrieb & Marketing

64,2

73,9

Aufwendungen für Forschung & Entwicklung

26,6

26,2

EBIT*

25,0

44,4

Operatives Ergebnis  (non-IFRS)**

45,1

58,7

Nettoergebnis

14,2

28,8

Ergebnis je Aktie (in EUR)

0,18

0,34

Free Cashflow

18,5

9,6

Redaktion

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