Facebook-IPO: Börsenaufsicht weist Klagen als unbegründet ab
Facebook ist offenbar kein Fehlverhalten bei dem missglückten Börsengang nachzuweisen, die US-Börsenaufsicht hat nun erklärt, dass sämtliche Untersuchungen abgeschlossen seien.
Die Vorkommnisse des Börsengangs des Social Media Portals Facebook im Jahre 2012 beschäftigte bis vor Kurzem die US-Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC). Die hat nun aber die Untersuchungen des IPOs im Jahr 2012 fallen gelassen, wie jetzt aus einer Pflichtmeldung (Formular Q-10) von Facebook hervorgeht.
Facebook sei laut eigenen Angaben bereits im im Mai 2014 vom Ende der Untersuchung von der SEC benachrichtigt worden. Die Aufsichtsbehörde habe demnach keine Maßnahmen empfohlen.
Das Fomular Q-10 informiert auch über das Voranschreiten von Klagen gegen Facebook, die NASDAQ QMX Group und Nasdaq Stock Market LLC. Facebook betont, sämtliche Klagen seien laut Ansicht der Börsenaufsicht unbegründet, und man werde sich energisch dagegen wehren.
Die Mehrheit der Prozesse, in denen es um technische oder andere Probleme mit dem Handel der Aktie geht, sei nun zusammengefasst worden und liege beim Bezirksgericht für den Süden des Bundesstaats New York, heißt es. In den Jahren 2013 und 2014 habe das Gericht Anträge von Facebook abgelehnt, die Sammelklage abzuweisen, aber abgeleitete Klagen gegen mehrere Direktoren und Manager von Facebook abgewiesen. In vier solchen Fällen hätten sich die Kläger entschieden, in Berufung zu gehen.
Ende Mai 2013 hatte die SEC allerdings im Fall des Facebook-Börsengangs schon eine Millionenstrafe verhängt: Die Börse Nasdaq musste 10 Millionen Dollar Strafe zahlen. Das war nach Auskunft der SEC die höchste je für eine Börse ausgesprochene Strafe.
Im März 2013 hatte die SEC zudem einen von der Nasdaq vorgelegten Kompensationsplan genehmigt. Von den Problemen betroffenen Maklern zahlte die Technologiebörse eine Entschädigung in Gesamthöhe von 62 Millionen Dollar. Ursprünglich hatte sie 40 Millionen Dollar als Ausgleichszahlung vorgeschlagen. Der Plan sah 13,7 Millionen Dollar in bar vor. Der Rest sollte sich aus Handelsrabatten ergeben. Die 62 Millionen Dollar wurden letztlich vollständig in bar ausgezahlt.
Aktuell haben Facebooks Aktionäre keinen Anlass für Beschwerden: Mittwoch vergangener Woche meldete das Unternehmen Non-GAAP-Einnahmen von 42 Cent je Aktie, 121 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Wall Street wäre schon mit 32 Cent je Aktie zufrieden gewesen. Der Umsatz von 2,91 Milliarden Dollar lag ebenfalls über den Erwartungen von 2,81 Milliarden Dollar (plus 61 Prozent). CEO Mark Zuckerberg kommentierte bescheiden: “Wir hatten ein gutes zweites Quartal.” Fürs kommende Vierteljahr erhoffen die Anleger nun rund 3,0 Milliarden Dollar Umsatz.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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