64-Bit-ARM-Server von Red Hat

Viridis – Der ARM-Server von Boston, lässt sich sogar mit einem Fahrrad betreiben. Diese neue Server-Architektur verspricht also deutliche Energieeinsparungen im Rechenzentrum. Nun will Red Hat zusammen mit Partnern eine offene Hardware-Plattform entwickeln. Quelle: Boston Ltd.

Mit einem Partnerprogramm will Red Hat die Entwicklung von 64-Bit-ARM-Servern vorantreiben. AMD, American Megatrends, AppliedMicro, ARM, Cavium, Dell, Hewlett-Packard und Linaro hat Red Hat bereits als Partner gewinnen können. Red Hat plant unter anderem Software, Dokumentationen und Tools anzubieten, mit dem Ziel, eine 64-Bit-ARM-Plattform zu entwickeln, die auf gängigen Standards basiert. Zudem will Red Hat die Anforderungen der Partner innerhalb des ARM-Ökosystems sammeln und anhand dieser Informationen eine einheitliche Software-Plattform schaffen, die in der Lage ist, unterschiedliche Hardware-Designs zu unterstützen.

Schon länger unterstützt Red Hat ARMs Server Base System Architecture (SBSA). Sie soll die Softwareentwicklung beschleunigen und Support für unterschiedliche 64-Bit-ARM-Plattformen liefern.

Bereits im Mai 2013 hatte das Unternehmen demonstriert, dass sein Community-basiertes Linux Fedora effizient auf einem Cluster aus vier Viridis-High-Density-ARM-Servern mit je 24 Calxeda System Server on a Chip eingesetzt werden kann. Im Oktober 2013 zeigten Dell und Red Hat, dass Fedora – der experimentelle Arm von Red Hat Enterprise Linux (RHEL), auch auf 64-Bit-ARM-Prozessoren funktioniert.

Allerdings ist Red Hat nicht der führende Anbieter in diesem Bereich. Applied Micro Circuits und der Ubuntu-Herausgeber Canon ical präsentierten kürzlich das jüngste OpenStack-Cloud-Release Icehouse unter der Verwendung von Ubuntu 14.04 LTS in einer per KVM virtualisierten Umgebung auf einem X-Gene basierten Rack-Server.

Red Hat erwartet, dass das Partnerprogramm zu einfacheren und geeigneteren Implementierungen der 64-Bit-ARM-Standards führen wird. Die Partner wiederum setzen darauf, dass die Kombination der Hardware mit Red-Hats Open-Source-Erfahrung die Verbreitung von ARM-Chips in Rechenzentren und der Cloud beschleunigen wird. Zudem ist Red Hats Enterprise Linux eines der wichtigsten Server-Betriebssysteme.

“Dell stand seit Jahrzehnten bei der Entwicklung von Low-Power-Technologien an vorderster Front und ist ein Befürworter offener und auf Standards aufbauender Designs”, so Robert Hormuth, Executive Director für Enterprise Architecture and Technology bei Dell. Das ARM-Ökosystem biete Dells Kunden bei der Rechenleistung per Dollar und per Watt einmalige Vorteile. Dell werde die eigene Erfahrung nutzen, um für Arbeitslasten optimierte ARM-Lösungen zu entwickeln. HP bringt als Partner das 64-Bit-ARM-System Moonshot in dieses Referenzdesign ein.

Nach wie vor befindet sich diese Entwicklung noch in einem recht frühen Stadium. Inzwischen setzt auch der Intel-Konkurrent AMD auf diese Architektur. Von dem Spezialisten Boston gibt es inzwischen einen Linux-Server, der sich über einen Fahrraddynamo antreiben lässt. Mit Calxeda hat auch bereits ein renommiertes Startup den Markt wieder verlassen.

Nach wie vor aber gibt die ARM-Architektur im aufgrund der hohen Energieeffizienz den Ton an. Prozessoren von Intel finden sich bisher nur in sehr wenigen Smartphones und Tablets.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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