Mit dem X-Gene liefert der Hersteller Applied Micro ab sofort ARM-basierte 64-Bit-Chips für Microserver. Dank Funktionen wie etwa ECC (Error-correcting Code) oder RAS (Reliability, Availability, Serviceability) sollen sich die X-Gene-Chips auch für unternehmenskritische Anwendungen eignen.
Gleichzeitig meldete das Unternehmen aus dem kalifornischen Sunnyvale einen Nettoverlust von 13 Millionen Dollar für das Quartal zum 30. Juni.
“Wir freuen uns sehr, berichten zu können, dass wir die erste Produktion von X-Gene-Einheiten ausliefern konnten”, sagte CEO Paramedh Gopi gegenüber der Agentur Reuters. “Die Bestellungen nehmen zu und wir bauen einen Auftragsüberhang auf.”
Applied Micro ist auch einer der Partner, mit denen Red Hat einen offenen 64-Bit-Server entwickeln will.
Den Microserver-Ansatz für Rechenzentren verfolgt insbesondere AMD, das sich in diesem Bereich 2012 mit SeaMicro verstärkt hat und gerade ein Entwicklerkit auf Basis des Opteron A1100 vorlegen konnte. Microserver gelten als kosteneffizienter als die traditionellen schwergewichtigen Serverchips von Intel, sind dagegen jedoch meist auf ein bestimmtes Aufgabengebiet hin optimiert.
Inzwischen hat auch Intel zwei Atom-basierte Systems-on-a-Chip für Rechenzentren im Angebot. Gegenüber Reuters kommentierte Intel-Sprecher Bill Calder jedoch: “Wir nehmen sicher keinen Konkurrenten leicht, aber die gehypte Bedrohung, dass ARM-Server auf absehbare Zeit irgendwelche Marktanteile erlangen könnten, ist massiv übertrieben.”
Mit Blick auf das Quartalsergebnis erklärte Gopi auch, das traditionelle Geschäft mit PowerPC-Chips für Embedded-Systeme sei stark zurückgegangen, während man erhebliche Nachfrage nach Connectivity-Produkten sehe. Dieses Basisgeschäft unterstütze die Wachstumsinitiativen des amerikanischen Prozessorherstellers.
Dem jetzigen Nettoverlust von 13 Millionen Dollar war ein Nettogewinn von 10,8 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum vorangegangen. Der Umsatz ging ebenfalls zurück, von 54 Millionen auf 50,3 Millionen Dollar. Da Applied Micro damit die Erwartungen verfehlte, büßte sein Aktienkurs im Anschluss etwa 4 Prozent ein.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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