Künstliche Intelligenz gefährlicher als Atomwaffen

Unternehmer Elon Musk. Foto: Privat

Offensichtlich beschäftigt sich Milliardär Elon Musk aktuell mit dem Thema künstliche Intelligenz: “Wir müssen supervorsichtig mit KI sein, sie ist möglicherweise gefährlicher als Atombomen”, verbreitet Musk über den Kurznachrichtendienst.

Er hoffe darüber hinaus, dass “wir nicht nur der biologische Bootloader für digitale Superintelligenz sind”. Doch Musk, der schließlich vielen als Symbol dafür gilt, unmögliches möglich zu machen, sieht dafür offenbar erste Anzeichen. Vielleicht will er auch nur Werbung für das Buch “Our finanal Invention” von James Barrat machen, denn das empfiehlt er in diesem Zusammenhang.

Immerhin erstaunlich, solche Warnungen von einem Unternehmer zu hören, derzeit daran arbeitet, ein selbstfahrendes Elektromobil auf den Markt zu bringen. Schon vor einigen Monaten aber hatte Musk sich in einem Interview ähnlich geäußert. Sein Negativ-Beispiel für eine fehlgeschlagene Entwicklung ist Terminator. Etwas nüchterner sieht das Rudi Klausnitzer in seinem Big-Data-Buch “Das Ende des Zufalls”. “Alles, was von einem Computer besser erledigt werden kann, wird auch weiterhin von einem Computer erledigt. Alles was von Menschen besser gemacht werden kann, wird weiterhin von Menschen erledigt werden”, schreibt Klausnitzer. Doch das was Menschen besser machen als Computer machen können, werde “nur immer weniger”. Anders als Musk sieht Klausnitzer die Gefahr/Chance einer Singularity, wenn die Maschinen die Herrschaft über die Menschen übernehmen, nicht.

Der Begriff der Singlarity geht auf Ray Kurzweil zurück, der in der Kombination von künstlicher und menschlicher Intelligenz die Möglichkeit sieht, unsere Kapazitäten zu verbessern und der auch davon ausgeht, dass sich diese Transformation in wenigen Jahrenzehnten vollziehen wird. Erste Schritte dorthin sei die Menschheit bereits gegangen.

Auch wenn Musk mit der Forderung, dass wir “supervorsichtig” sein müssen, recht hat, geht Klausnitzer in seinem Buch hier schon einen Schritt weiter. Er fordert in seinem Fünf-Punkte-Plan für den von ihm vorgeschlagenen “New Data Deal” unter anderem einen Daten-Tüv, den Anspruch auf die Korrektheit von persönlichen Daten, die freie Verfügbarkeit anonymisierter Daten, Weiterverarbeitung von persönlichen Daten nur mit Zustimmung und harte Strafen bei Datenmissbrauch.

Klausnitzer sieht das wohl eher als Denkanstoß, aber mit zeitgemäßen gesetzlichen Vorgaben könnte man Musks Befürchtungen etwas entkräften. Musks Beitrag mag etwas dünn sein, aber er könnte eine längst nötige Diskussion in Gang bringen. Das aktuelle Sommerloch würde dafür einen guten Rahmen bieten.

Redaktion

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