Für das Problem von Namenskollisionen durch generische Top-Level-Domains hat die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) eine Lösung vorgestellt. Mithilfe des Name Collision Occurrence Management Framework (PDF) bleiben interne Server weiterhin ansprechbar, die Namensbestandteile wie .guru oder .hamburg haben – und nach Freischaltung der gleichnamigen Top-Level-Domain plötzlich nicht mehr erreichbar sind.
Das Framework setzt eine Technik mit dem Namen “controlled interruption” (kontrollierte Störung) ein, um Systemadministratoren auf das Problem hinzuweisen. Ein Warnhinweis mit Angabe der IPv4-Adresse informiert sie bei einem Konflikt zwischen einem öffentlichen und einem privaten DNS-Eintrag. Für Unternehmen, die intern bereits IPv6 verwenden, ist ein Fix noch in Arbeit.
Die Lösung der ICANN, lässt Administratoren somit bei Namenskonflikten nicht mehr vor einem Rätsel stehen. Ein seit Jahren verwendeter interner Name funktioniert beispielsweise plötzlich nicht mehr. Das daran eine kürzlich freigegebene generische Top-Level-Domain (gTLD) Schuld ist, ist zunächst nicht naheliegend. Bislang hat die ICANN über 300 solcher gTLDs seit der öffentlichen Ausschreibung Ende 2013 genehmigt. Über 1100 Anträge muss sie noch entscheiden.
Letztlich handelt es sich nur um eine temporäre Erleichterung des Problems – und nicht um eine dauerhafte Lösung. In einer Pressemitteilung verkündet die ICANN dennoch: “Jetzt haben wir eine gut definierte Methodik, um Namenskollisionen mit delegierten Top-Level-Domainnamen zu klären, und eine Möglichkeit für Registrare, bestimmte Second-Level-Domains ihrer Liste zu entsperren”. Laut Akram Atallah, Präsident der Global Domains Division der ICANN, wird nun im Rahmen der Abteilung Generic Names Supporting Organization (GNSO) eine langfristige Lösung gesucht.
Die Anforderungen des Name Collision Occurrence Management Framwork sind für Registry-Betreiber vorerst verpflichtend. Das Framework fordert außerdem dazu auf, die gTLDs .corp, .home und .mail nicht zu vergeben. Sie sind ein verbreiteter Namensbestandteil öffentlicher Domainnamen und könnten Probleme für Websites darstellen, die sie als Teil einer URL verwenden.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Politik, Wirtschaft und Privatpersonen müssen gemeinsam handeln, um Schutzmechanismen zu entwickeln – ohne das innovative…
Geringere Nachfrage nach Cybersicherheitsfachleuten und Fokussierung auf technische als auch organisatorische Fähigkeiten liegen angesichts der…
Die Abhängigkeit von Drittanbietern erhöht das Risiko erheblich, denn jede Station in der Lieferkette kann…
Laut einer Studie von Bitkom und Hartmannbund haben 15 Prozent der hiesigen Praxen mindestens eine…
Fraunhofer-Forschende wollen die Wertschöpfungskette von Rohstoffen transparenter machen. Ziel ist eine bessere Kreislaufwirtschaft.
Lünendonk-Studie: 54 Prozent der befragten Verwaltungen wollen den Cloud-Anteil ihrer Anwendungen bis 2028 auf 40…