Eine Malware namens Win32.Trojan.IcoScript.A missbraucht bereits seit 2012 Webmail-Portale wie Yahoo oder Gmail, um Steuerbefehle für die Ausführung von Schadcode via E-Mail auf gekaperten Windows-Rechnern zu übermitteln. Das meldet nun der Sicherheitsanbieter G Data, das den Trojaner entdeckt hat. Demnach verbindet er sich automatisch mit von Cyberkriminellen angelegten E-Mail-Konten. Im britischen IT-Magazin Virus Bulletin ist nun eine ausführliche G-Data-Analyse dieses modular aufgebauten Fernsteuerungstools unter dem Titel “IcoScript: Using Webmail to control Malware” erschienen.
Im Netzwerk und auf dem Rechner sehen die Daten wie normaler Internet-Traffic aus, so G Data weiter. Auf diese Weise tarne es sich vor dem Nutzer und der Antiviren-Software. Die IcoScript-Autoren hätten dafür nicht einmal die Netzwerkeinstellungen anpassen müssen.
IcoScript infiltriert beispielsweise den Internet Explorer und verwendet eine eigene Skriptsprache, um sich selbstständig bei einem Webmail-Portal in das von Cyberkriminellen präparierte Konto einzuloggen. Anschließend prüft es dort E-Mails auf Steuerbefehle. Diese schickt das Skript weiter an die Malware, um entsprechende Funktionen auf infizierten Windows-Rechnern auszuführen. Auch Daten aus dem Netzwerk können über das Mail-Konto versendet werden. Vor allem für Unternehmen sei IcoScript gefährlich, da der Zugriff auf Webmail-Dienste in Firmennetzen selten blockiert werde, erklärt G Data
“Diese variabel anpassbare Malware, die ihre Aktionen in reguläre Datenströme einnistet, stellt IT-Sicherheitsabteilungen und Abwehrsysteme vor große Schwierigkeiten”, meint Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs. “Diese Vorgehensweise ist nicht auf Yahoo beschränkt. Sie eignet sich für viele Webportale wie etwa Gmail, Outlook.com, Web.de, aber auch LinkedIn, Facebook und andere soziale Netzwerke könnten so missbraucht werden.”
[mit Material von Rainer Schneider, ITespresso.de]
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