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Steve Ballmer zieht sich aus Microsofts Aufsichtsrat zurück

Nach seinem Rückzug als CEO gibt Steve Ballmer auch seine letzte offizielle Stelle bei Microsoft auf. Den Rückzug aus dem Aufsichtsrat des Softwarekonzerns kündigte er in einem offenen Brief an seinen Nachfolger Satya Nadella an. Das Unternehmen will er aber als größter Einzelaktionär weiter “unterstützen”.

13 Jahre lang war Ballmer Chief Executive Officer von Microsoft und arbeitete insgesamt 34 Jahre für den Konzern. Er war im Juni 1980 der dreißigste Mitarbeiter bei Microsoft – und der erste von Firmengründer Bill Gates eingestellte Manager.

“Angesichts meines Vertrauens [in CEO Nadella] und der Vielzahl der neuen Verpflichtungen, die ich angenommen habe, wäre es mir unmöglich, meinen Aufgaben im Aufsichtsrat nachzukommen, und es ist das Beste für mich, mich zurückzuziehen”, heißt es in Ballmers Brief. Er gebe mit sofortiger Wirkung seinen Aufsichtsratsposten auf, um sich im Herbst auf seine Lehrtätigkeit und den von ihm erworbenen Profi-Basketball-Club Los Angeles Clippers zu konzentrieren.

Die Geschicke des Unternehmens wolle er weiterhin verfolgen, kündigte Ballmer an. “Das Unternehmen wird neue Höhen erreichen. Ich werde stolz darauf sein und durch meinen Aktienbesitz davon profitieren. Ich verspreche, ich werde in meiner Rolle als Anteilseigner den Mut des Managements in jeder mir möglichen Form unterstützen.”

CEO Satya Nadella nahm in seiner Antwort Ballmers Rücktritt an. “Es war ein großes Privileg, mit dir zusammengearbeitet und von dir gelernt zu haben”, schreibt Nadella. “Unter deiner Führung wurde das Fundament geschaffen, auf das wir weiter aufbauen – und Microsoft wird in einer Mobile-First- und Cloud-First-Welt Erfolg haben. Ich verstehe und unterstütze deine Entscheidung.”

Seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat hatte Ballmer bereits im März in einem Interview angedeutet. Sein Verbleib in dem Gremium hänge “davon ab, wie ich die sonstigen Entwicklungen in meinem Leben so sehe”, sagte er dem Wall Street Journal. Die Mitarbeit im Direktorium fühle sich “anders” an, seit er nicht mehr CEO sei, und er schweige jetzt öfter: “Ich habe nicht mehr so geredet wie als CEO”.

Die Microsoft-Kennerin und ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley glaubt nicht, dass Ballmer zum Rückzug aus dem Board of Directors gedrängt wurde. Einige Anleger hätten jedoch Bedenken gehabt, dass Ballmer im Aufsichtsrat vertreten ist. Sie hätten befürchtet er wirke sich nachteilig auf die Umsetzung von Nadellas neuer Strategie aus. “Da Ballmer aber jetzt Microsofts größter Einzelaktionär ist (ein Unternehmenssprecher hat das heute bestätigt), weiß ich nicht, ob es klug wäre, ihn zu feuern”, schreibt sie in ihrem Blog.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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