Linux Foundation startet Zertifizierungsprogramm für Admins und Entwickler

Linux-Maskottchen Tux (Grafik: Larry Ewing)

Mit dem Programm will die Organisation den globalen Pool von erfahrenen Linux-Experten vergrößern. Dafür bietet sie eine komplett virtuelle, distributionsflexible Zertifizierungsprüfung auf Leistungsbasis an. Diese kostet 300 Dollar und kann jederzeit absolviert werden. Einen kostenloser Einführungskurs in die Linux-Welt bietet die Linux Foundation ebenfalls an.

Die Linux Foundation hat ein eigenes Zertifizierungsprogramm für Systemadministratoren in zwei Karrierestadien ins Leben gerufen. Ziel ist es, weltweit mehr Linux-Experten zu fördern. Es stehen zwei Programme zur Auswahl: Linux Foundation Certified System Administrator (LFC) und Linux Foundation Certified Engineer (LFCE). Die Prüfungen kosten jeweils 300 Dollar.

linux-pinguinDie beiden Zertifizierungsprogramm-Prüfungen sollen die technische Kompetenz von Nutzern im Bereich Linux belegen. Dass die Nachfrage nach Linux-Experten steigt, zeigt der jährliche Job-Report der Foundation. Demnach suchen Unternehmen vor allem Entwickler und Systemadministratoren. Jedoch fällt es den Personalverantwortlichen oftmals schwer, Fachleute mit den geforderten Qualifikationen zu bekommen. Der Report zeigt außerdem, dass für 87 Prozent der befragten Personaler in Europa das “Anwerben von Linux-Fachpersonal” 2014 ganz oben auf der Prioritätenliste steht.

Die Zertifizierungen durch die Linux Foundation können jederzeit und überall auf der Welt vorgenommen werden. Sie bietet auch zur Vorbereitungen Online-Kurse an. Für die Teilnahme werden unter anderem ein Rechner mit einer der gängigen Linux-Distributionen wie CentOS, Fedora, Mint, openSUSE, Red Hat Enterprise Linux oder Ubuntu benötigt. Die Kurse finden weltweit um die gleiche Uhrzeit statt. In Mitteleuropa beginnen sie um 16 Uhr und enden um 24 Uhr. Allerdings kosten die Kurse bis zu 2900 Dollar. Die Prüfungen können aber auch ohne Vorbereitungskurse direkt nach der Anmeldung abgelegt werden.

Teilnehmer prüft die Organisation auf ihre Fähigkeit, echte Probleme in der Befehlszeile zu lösen. Dabei seien Theorie oder Multiple-Choice-Fragen nicht von großer Bedeutung, erklärt die Linux Foundation. Vielmehr spiegeln die Zertifizierungen die allgemeinen Grundlagen der Technologiebranche wider. Die Prüfungen sollen zeigen, ob Bewerber die erforderlichen Fähigkeiten haben, in einer realen Umgebung unter Zeitdruck arbeiten zu können.

Ein Branchenexperten-Ausschuss hat die Informationen für die Zertifizierungsprogramme und die Prüfungen der Linux Foundation zusammengetragen. Dafür haben sie analysiert, welche Fähigkeiten heutige Linux-Experten mitbringen müssen.

“Unsere Mission ist es, der Nachfrage nach Linux, welche die Industrie derzeit erlebt, zu begegnen. Wir sorgen dafür, dass unser Trainingsprogramm und die Linux-Zertifizierung für weltweit mehr Anwender zugänglich ist, da Talente regionen- und distributionsübergreifend zur Verfügung stehen”, sagte Jim Zemlin, Geschäftsführer der Linux Foundation.

Die LFCS- und LFCE-Prüfungen kosten jeweils 300 Dollar und können überall und jederzeit absolviert werden. Zertifizierungsinhaber erhalten ein grafisches Zeichen, durch welches die abgeschlossene Prüfung präsentiert wird. Es kann auf Lebensläufen, LinkedIn-Profilen, Webseiten und in anderen Bereichen verwendet werden. Die Linux Foundation will erfolgreichen Bewerbern auf der LinuxCon und CloudOpen sowie auf Linux.com und anderen Stellen helfen, sich selbst zu vermarkten.

“Das Zertifizierungsprogramm der Linux Foundation hilft, Linux-Systemadministratoren auf die technische Fachkenntnistiefe vorzubereiten, die Experten in Unternehmen heute brauchen. Dieser Ansatz zur Ausbildung und Zertifizierung verhilft Fachpersonal zu den Fähigkeiten, die Arbeitgeber wie wir und eine Vielzahl unserer Kunden brauchen, die auf Linux setzen”, sagte Jim Wasko, Direktor IBM Linux Technologiezentrum.

Die Linux Foundation bietet zudem seit Anfang August einen kostenlosen Einführungskurs in die Welt von Linux an. Diesen sogenannten Massively Open Online Course (MOOC) hält der Astrophysiker Jerry Cooperstein, der seit 1994 mit Linux arbeitet und seit diesem Zeitpunkt auch unterrichtet. Voraussetzungen für diesen Kurs sind lediglich grundlegendes Wissen über Rechner und Software. Zudem sollte man einen Linux-fähigen Rechner zur Hand haben. Der einfachste Weg dafür ist eine Live-Installation.

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