Brian Stevens, seit 2001 CTO von Red Hat, verlässt überraschend das Unternehmen. Seine Profilseite verschwindet schnell und die entsprechende Pressemitteilung fällt betont schmallippig aus. Daher wird über mögliche Querelen spekuliert. Quelle: Red Hat

Seit 2001 war Brian Stevens, Chief Technology Officer von Red Hat. Jetzt verlässt er das Unternehmen. Offenbar kommt diese Entscheidung auch für die Mitarbeiter des Linux-Marktführers überraschend.

“Wir bedanken uns bei Brian für seine jahrelangen Dienste und zahlreichen Beiträge zum geschäftlichen Erfolg von Red Hat”, so CEO Jim Whitehurst in einer Pressemitteilung. “Wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft.”

Eine weitere offizielle Stellungnahme dazu gibt es dazu bislang nicht. Bis ein neuer CTO bestellt ist, wird seine Aufgaben zwischenzeitlich der bereits als President für Produkte und Technologien verantwortliche Paul Cormier übernehmen.

Die Stevens-Porträtseite verschwand schon wenige Minuten nach der Meldung über seinen Rücktritt von der Website des Unternehmens.

ZDNet.com-Autor Steven J. Vaughan-Nichols bekam von Red-Hat-Angestellten zu hören, die Nachricht sei für sie “schockierend” und wie “ein Schlag in die Magengrube”. Einige spekulierten über mögliche Reibereien in den Führungsetage, die zu Stevens’ Weggang geführt haben könnten. Andere äußerten die Vermutung, dass Stevens eine CEO-Position anstrebte, sie bei Red Hat aber nicht hätte erreichen können.

Brian Stevens kam 2001 zu Red Hat. Zuvor war er CTO bei Mission Critical Linux und arbeitete bei Digital Equipment Corporation (DEC) an dessen Unix-Betriebssystem, das heute als HPs Tru64 weiterlebt.

In technischen Kreisen ist er vor allem für seine Beiträge zum X Window System bekannt, der Basis für die Grafiksysteme von Unix und Linux. In seiner Zeit bei Red Hat präsentierte er oft die technischen und geschäftlichen Konzepte des weltweit führenden Linux-Distributors in der Öffentlichkeit. Er war außerdem in den Aufsichtsgremien der IEEE Computer Society und der OpenStack Foundation vertreten.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Redaktion

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