Für den 24. September hat BlackBerry zu einer Presseveranstaltung eingeladen. Es ist davon auszugehen, dass der kanadische Handyhersteller an diesem Tag das Smartphone Passport präsentieren wird. Jedoch heißt es in der Einladung nur, das Event werde dabei helfen, “das große Ganze zu sehen”. Dies könnte sich auf ein größeres Display beziehen, nimmt man die englische Wendung “see the bigger picture” wörtlich. Außerdem finden drei parallele Veranstaltungen in Toronto, London und Dubai statt.
Zudem hat BlackBerry-CEO John Chen auf einer Investorenkonferenz im Juni einen Hinweis auf die Passport-Präsentation gegeben. “Bei einer Veranstaltung im September werden wir unsere Geräte-Palette für das Fiskaljahr 2015 vorstellen”, sagte er. “Die meisten Informationen sind schon über eine Website durchgesickert. Sie sollten sich das näher ansehen. Im November wird dann das Classic sein Debüt feiern.”
In den vergangenen Monaten gab es bereits mehrere Leaks und Medienpräsentationen zu dem neuen Smartphone. Demnach sind viele Details über das Passport bereits bekannt, sodass es vielleicht nicht viel mehr als den Preis zu enthüllen gibt. Der kanadische Konzern demonstrierte das Gerät bereits auf dem BlackBerry Security Summit im Juli. Anwesende hatten zudem die Gelegenheit, es in die Hand zu nehmen.
BlackBerry betonte dabei, dass das ungewöhnliche quadratische Format mit darunterliegender Tastatur sich vor allem für den beruflichen Einsatz eigne, insbesondere Tabellenkalkulationen. Das Passport sei “für bestimmte Branchen, Segmente und Funktionen innerhalb von Firmen gemacht”, erklärte dazu BlackBerry-Vizepräsident Charles Egan. Als Beispiele nannte er Finanzdienstleister und Medizinfirmen.
Ausgestattet ist das Smartphone mit einem 4,5 Zoll großen quadratischen Bildschirm. Darunter befindet sich eine nur dreireihige Tastatur – üblich sind vier Reihen, auch auf BlackBerry-Smartphones. Somit gibt es keine Ziffernleiste. Auch die deutschen Umlaute dürften aufgrund der Breite von nur zehn Tasten lediglich über Umwege zu erreichen sein.
ZDNet.com-Chefredakteur Larry Dignan berichtete, er habe geringe Erwartungen an das Passport gehabt, könne sich aber nach dem Ausprobieren einen Erfolg in bestimmten Bereichen vorstellen. Insbesondere in Asien und Europa seien die Menschen ja offenbar gewohnt, sich zum Telefonieren riesige Geräte ans Ohr zu halten. In die Hosentasche passe das Passport genauso gut (oder schlecht) wie etwa ein Samsung Galaxy S5.
Tatsächlich lasse sich die Eignung für Tabellenkalkulationen nicht absprechen. Zudem hätte man auch Apps aus Amazons Android-App-Store herunterladen können. Das Gerät habe einen soliden Eindruck erweckt und gebe einigen Firmen wohl eine Möglichkeit an die Hand, Tablet- und Smartphone-Anschaffungen zu konsolidieren. Als nachteilig stufte Dignan den merkwürdigen Formfaktor ein, mit dem man den Spott von Kollegen riskiere. Unklar sei zudem, welche Unterstützung BlackBerry beim Vertrieb durch US-Carrier bekommen werde. Sein Gesamturteil: “Das ist verrückt genug, um tatsächlich zu funktionieren.”
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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