Wie der niederländische Sicherheitsanbieter AVG Technologies mitgeteilt, hat akquiriert es das US-Unternehmen Location Labs. Es bietet eine Mobilgeräte-Verwaltung (Mobile Device Management, MDM) und standortbasierte Dienste. AVG zeigt besonderes Interesse an den Mobilfunk-Provider-Partnern.
Location Labs hat sich 2002 in Kalifornien gegründet und gilt als MDM-Pionier. Es ist Crunchbase zufolge seit 2007 profitabel und beschäftigt weltweit 220 Angestellte. Über große Provider wie AT&T, T-Mobile, Telefónica und Verizon Wirelss erzielt es den Großteil der Umsätze. Die Provider installieren die AVGs Software auf Smartphones vor.
“Location Labs hat richtiggehend den Code für Umsätze mit Mobile geknackt, und zwar durch sein höchst erfolgreiches Geschäftsmodell mit Branchenpartnern. In diesem Bereich beschleunigt die Übernahme AVGs Mobilstrategie bedeutend”, erklärte AVG-CEO Gary Kovacs. “Nach Branchenschätzungen wird schon Ende dieses Jahres die Zahl mobil angebundener Geräte die Weltbevölkerung übersteigen. Die kombinierte Anwenderbasis beider Firmen gibt uns die unerhörte Chance, ungefähr eine Viertelmilliarde Geräte mit Online-Sicherheit zu versorgen.”
Für das vierte Quartal 2014 rechnet AVG mit dem Abschluss der Übernahme. Vorausgesetzt es werden sämtliche nötigen Bedingungen einschließlich Zustimmung der Aktionäre erfüllt. Location Labs Gründer Tasso Roumeliotis soll weiterhin die Leitung des unabhängigen Unternehmens übernehmen. Es wird die bestehenden Kunden weiter bedienen. Roumeliotis kommentiert: “Wenn wir AVGs erprobte Mobilprodukte unseren eigenen Produkten und Diensten hinzufügen, können wir unseren Partnern und auch zusätzlichen Märkten auf der Welt mehr Innovation und Support bieten.”
Locations Labs wirbt mit dem Hinweis, die eigenen Produkte seien “für Menschen” gemacht. Es bietet unter anderem mit Phone Controls eine MDM-Plattform für Familien, die es Eltern ermöglicht den Aufenthaltsort ihrer Kinder sowie ihre Aktivitäten zu überprüfen und auch den Mobilzugriff während der Schulzeit einzuschränken.
AVG kann zwar 182 Millionen aktive User vorweisen, die Mehrzahl dürfte aber die etablierten Desktop-Produkte einsetzen. Die Übernahme würde die Mobilangebote wie AVG Antivirus für Android ergänzen – immerhin die erste Sicherheitsanwendung, die in Google Play mehr als 100 Millionen Mal heruntergeladen wurde.
Dem Trend zu Mobilgeräten begegnete AVG kürzlich mit dem Start von Zen – einer Sicherheitslösung, die Desktops-PCs und Android-Geräte gleichermaßen abdeckt. Sollte die Übernahme klappen, rechnet AVG mit 60 bis 70 Millionen Dollar Jahresumsatz im Mobilbereich 2015 – und 2016 schon 100 Millionen.
Die Entwicklung in Richung Mobile dürfte auch der Grund gewesen sein, dass AVG einen CEO mit Erfahrung in diesem Bereich eingestellt hat. Gary Kovacs hatte zuvor drei Jahre lang Mozilla geleitet. Während dieser Zeit kam der Browser Firefox auf Mobilgeräte und das Smartphone-Betriebssystem Firefox OS entstand. 2013 trat er aus unbekannten Gründen zurück.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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