Total betreibt Pangea-Superrechner mit SGI und Suse
Es ist einer der zwei schnellsten industriell genutzten Rechner weltweit. Mit Pangea will der Mineralölkonzern Total im franzöischen Pau die Leistung des Vorgängersystems verzehnfachen.
Total erforscht künftig neue Ölförderungen mit Hilfe eines Supercomputers, der mit Hardware von SGI und dem Betriebssystem Suse Linux Enterprise angetrieben wird. Der High-Performance Computer liefert über rund 111000 Intel-Xeon E5-2670-Prozessorkerne eine Leistung von 2.3 PFlop. In der verteilten Speicher-Architektur liefert der Rechner 442 TB Memory. Aktuell ist Pangea einer der zweitschnellste industriell genuzte Superrechner weltweit, wie aus der Liste Top500.org hervorgeht. Jeder Server-Knoten unterhält eine eigene Suse Linux Enterprise Instanz vor und das SGI Management Center für ICE X übernimmt über Infiniband die Parallelisierung des Systems.
Mit Hilfe der Technologie M-Cell sollen die Rechner über Wasser und Luft effizient gekühlt werden. Die M-Cell-Architektur besteht aus einem geschlossenen Luftkreislauf und einer Warmwasser-Kühlung, die in einem Hot-Aisle gehalten wird. Auf diese Weise soll der Energiebedarf für die Kühlung gesenkt werden. Als Stromverbrauch gibt Total 2.8 MW an. Die entstehende Wärme wird dann für das Heizen der umstehenden Gebäudes genutzt.
Das neue System soll die Leistung des Vorgängersystems um den Faktor zehn erhöhen. Mit dem ausschließlich kommerziell genutzten Rechner werden vor allem seismische Daten ausgewertet. Damit sollen neue Öl-Vorkommen ausgelotet werden.
Diego Klahr, HPC-Engineer bei Total erklärt, was den Ausschlag für die Entscheidung für die beiden Infrastrukturkomponenten gegeben hat: “Wir haben deutlich gesehen, dass das Preisleistungsverhältnis von Suse Linux Enterprise Server auf der SGI Plattform besser war, als das anderer Plattformen.” Zudem biete sich damit eine umfassende und integrierte Plattform.
Wie Total im März 2013 ankündigte, kostet der neue Superrechner rund 60 Millionen Euro. Mit diesem Investment will das Unternehmen schneller neue Förderoptionen aus den vorliegenden Daten extrahieren können.
Diese Daten stammen aus Proben, bei denen über Vibrationen Erdschichten untersucht werden. Über die Visualisierung und Auswertung der Daten wollen dann die Forscher am Centre Scientifique et Technique Jean Féger (CSTJF) im französischen Pau neue Lagerstätten finden. Ziel des neuen Rechners ist nun, über mehr Leistung kleinere und schwerer zugängliche Lagerstätten zu finden. Dafür müssen auch die Visualisierungen eine deutlich höhere Auflösung bekommen, was natürlich auch für mehr Bedarf bei den Rechnerressourcen sorgt.
“Pangea ist eine sehr leistungsstarke Lösung, um über numerische Modelle dreidimensionale Modelle unterirdischer geologischer Formationen visualisieren zu können”, so Klahr weiter. Über das neue System könne Total nun zehnmal mehr Simulationen laufen lassen als mit dem Vorgängersystem. Damit könnten nicht nur potentielle Lagerstätten gefunden werden, sondern auch die beste Fördermethode.