Dell stellt die inzwischen 13. Generation der Poweredge-Server vor. In einer ersten Einführungsphase werden ab sofort fünf neue Server ausgeliefert, die allesamt mit Xeon-E5-2600v3-Prozessoren von Intel ausgestattet sind, welche wiederum bis zu 18 Kerne pro CPU bieten. Konkret finden sich nun die drei Rack-Server Poweredge R730xd, R730 und R630, der Blade-Server M630 sowie der Tower-Server T630 im Dell-Portfolio wieder. Diese sind laut Hersteller für Einsatzszenarien wie Cloud Computing, Mobility, Big Data, Virtualisierung und das Software-definierte Rechenzentrum vorgesehen.
Bei der aktuellen Server-Generation legt Dell den Fokus zum einen auf eine Optimierung der Poweredge-Modelle im Hinblick auf den Bereich Storage und zum anderen auf ein vereinfachtes Lifecycle- respektive System-Management. So werden beispielsweise aktuelle Firmware-Versionen direkt im Server beziehungsweise durch den Lifecycle-Controller in einem bestimmten Speicherbereich des Servers vorgehalten. Dieser kann dabei so eingerichtet werden, dass er etwa Shares nach solchen Updates durchsucht und sie anschließend automatisch herunterlädt.
Auch der Umfang des agentenlosen Monitorings und Managements wurde jetzt vor allem im Storage-Bereich erweitert. Aktivitäten wie die Einrichtung oder Überwachung des RAID-Controllers funktionieren nun komplett autark. Auch virtuelle Disks lassen sich direkt aus der Hardware heraus auf dem Server erzeugen. Außerdem ist ab sofort die Überwachung von JBODs möglich.
Agentenlose Poweredge-Server bringen zudem den Vorteil, dass künftig auch eine Kompatibilität zu Ubuntu-Systemen gewährleistet ist. Diese boten bislang keinen Support für Agenten. Laut Peter Dümig, Field Product Manager Enterprise bei Dell, unterstützen die Server der 13. Generation weiterhin Windows Server 2008 R2 und SP2, Windows Server 2012, Red Hat- und Suse-Linux-Distributionen sowie VMWare-Lösungen und bei einigen 13G-Servern auch Oracle Linux.
Bei der Verbesserung des System-Managements setzt Dell zudem auf das sogenannte Zero Touch Deployment. Die Idee dahinter ist, dass die Poweredge-Server vor Ort weitgehend automatisiert aufgesetzt und eingerichtet werden und dass möglichst wenig Know-How vor Ort benötigt wird. Ein denkbares Szenario wäre beispielsweise, dass dem Server eine XML-Profildatei per DHCP mitgegeben wird, in der die komplette Konfiguration steht, die alle Server-Einstellungen – vom BIOS, über den RAID-Controller bis hin zu den Netzwerkadaptern – berücksichtigt. Der Server erkennt eine solche Datei und nimmt die entsprechenden Einstellungen automatisch vor.
Eine weitere Profildatei könnte zudem festlegen, welche Firmware-Stände der Server nutzen soll und diese dann entsprechend herunterladen. Eine ISO-Datei, die das Installationsmedium des jeweiligen Server-Betriebssystems enthält, kann dem Server ebenso mitgegeben und durch diesen im Nachgang installiert werden.
Alternativ lassen sich Profildatei und Firmware-Updates auch vor Ort über einen USB-Stick einspielen. Über einen Browser, eine IP-Adresse sowie entsprechende Zugangsdaten kann sich ein Administrator somit auch lokal am Server anmelden und ihn einrichten. Der USB-Stick simuliert dabei eine virtuelle USB-Netzwerkkarte. Dies ist etwa dann von Bedeutung, wenn der Administrator keinen Zugang zum Management- oder Produktiv-LAN eines Unternehmenskunden erhält.
Eine ähnliche profilbasierte Konfigurationsoption bietet ab sofort auch Openmanage Essentials, das nun in Version 2.0 vorliegt. Einziger Unterschied ist, dass die Server-Einstellungen per Management-Konsole vorgenommen werden. Das Tool sammelt die Verwaltungsinformationen der gesamten Dell Enterprise Hardware und verarbeitet diese entsprechend.
Per Knopfdruck kann über die in der Konsole hinterlegte Profildatei dann etwa festgelegt werden, dass der erkannte Server ein ESXI-Host ist oder der Virtualisierungssupport innerhalb der CPU aktiviert wird. Ferner überwacht Openmanage Essentials in der neuen Version auch permanent, ob alle getroffenen Einstellungen und Firmware-Stände noch aktuell sind. Wurde etwa das BIOS-Passwort zurückgesetzt, gibt das Tool hier eine zugehörige Warnmeldung heraus. Darüber hinaus übernimmt Openmanage Essentials auch die Erstellung eines kompletten Fehler-Reports, der anschließend automatisch an den technischen Support von Dell geschickt wird.
Mit Openmanage Mobile auf einem Android-Smartphone (und laut Dell künftig auch auf Geräten mit iOS) sowie einer aktivierten NFC-Funktion kann sich ein Administrator nun optional auch per Nahfunktechnik am Server anmelden und dessen Verwaltung übernehmen. Ist ein Troubleshooting vor Ort notwendig, können auf diese Weise etwa Log-Daten ausgelesen werden. Hierbei erlaubt das Feature iDRAC QuickSync das Senden und Empfangen solcher Status-Daten innerhalb von Openmanage Mobile. Auch Konfigurationsinformationen können auf diese Weise an das Mobilgerät übermittelt werden.
In puncto Ausfallsicherheit können Unternehmen bei den aktuellen Poweredge-Servern auf eine Dual-SD-Kartenlösung für ihre Boot-Medien zurückgreifen – insbesondere dann, wenn sie einen Hypervisor von VMware einsetzen. Zwei in ein Kartenlesegerät eingelegte Speicherkarten dienen hier als Alternative zu einem Festplatten-RAID. Die eine Karte wird dabei auf die andere gespiegelt.
Hinsichtlich der Server-Hardware hat sich bei den Modellen der aktuellen Poweredge-Generation nicht nur die Performance durch den Einsatz neuer CPUs und die Verwendung von DDR4-Speicher verbessert. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf den Bereich Storage gelegt.
So präsentiert Dell mit dem Poweredge R630 den ersten Hybrid-Storage-Server mit 1,8-Zoll-SATA-Flash-Laufwerken. Im Vergleich zu 2,5-Zoll-SSDs erzielen diese mit der gleichen Kapazität laut Dell 2,4-mal soviel IOPS (Input/Output Operations Per Second). Solche hybriden Storage-Konfigurationen sollen es Unternehmen ermöglichen, die neuen Server vermehrt für Software-Definierte Speicherumgebungen einzusetzen.
Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang auch, dass bis auf den Poweredge R730 alle 13G-Server nun auch mit NVMe-Express-Flashspeicher ausgestattet werden können, der sich etwa mit Dell Fluid Cache for SAN kombinieren lässt. Dabei handelt es sich um eine Storage-Lösung, die Caching-Software mit PCI-Express-SSDs verknüpft. Der Datenzugriff soll dadurch beschleunigt werden.
Des Weiteren bietet der Poweredge R730xd eine Speicherkapazität von bis zu 100 TByte und wurde für Anwendungen konzipiert, die viel lokalen Storage beanspruchen. Hierzu zählt Dell etwa Microsoft Exchange oder Storage Spaces. Außerdem wurde die Mailbox-Größe gegenüber der 12G-Generation um bis zu 50 Prozent erhöht.
Optionale Dual-PERC-9-Controller sollen den 13G-Servern darüber hinaus eine Verdoppelung der RAID-Performance bei sehr großen Datenmengen ermöglichen. Zusätzlich hat Dell gemeinsam mit den neuen Poweredge-Servern auch speziell dafür konzipierte DAS-Lösungen (Direct Attached Storage) vorgestellt. Die Systeme Dell MD1400 und MD1420 sollen eine kostengünstige Erweiterung von Speicherkapazitäten, eine Verdopplung der Bandbreite sowie eine deutlich höhere Performance im Vergleich zur Vorgängergeneration ermöglichen. Zu welchem Preis die einzelnen Modelle der neuen Storage-optimierten Poweredge-Generation zu erwerben sind, ist bislang jedoch noch nicht bekannt.
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