Salesforce Wear App-Programm bekommt neue Mitglieder
Oculus, Vuzix, Jawbone und Epson sind die neuen Mitglieder des Salesforce.com-Ökosystems für Wearables-Apps auf Basis von Salesforce1. Ziel ist die Entwicklung und Vermarktung von Wearable-Apps für gewerbliche Anwendungen.
Salesforce.com gibt neue Mitglieder des Ökosystems für Unternehmensanwendungen auf Basis von Salesforce1 bekannt. Ziel der Initiative ist die Entwicklung von neuen Unternehmensanwendungen für Wearable-Geräte für verschiedene Branchen.
Nun sind auch die Hersteller Epson, Jawbone, Meta, Oculus und Vuzix in dem Salesforce Wear Ökosystems vertreten. Der Online-CRM-Spezialist hatt Salesforce Wear jüngst vorgestellt. Das Ökosystem gilt branchenweit als eines der ersten Initiative für Wearable Computing im Unternehmen.
Der Anbieter liefert mit dem Salesforce Wear Developer Pack ein entsprechendes Entwicklerwerkzeug, über das Unternehmen über Wearable-Apps schneller mit Kunden in Kontakt kommen sollen. Das Salesforce Developer Pack enthält Beispielcodes, Dokumentation, Demonstrationen und Referenzanwendungen. Bislang unterstützt das Package Android Wear, ARM, Fitbit, Google Glass, Myo von Thalmic, Nymi von Bionym, OMSignal, Pebble, Philips und Samsung Gear II. Jetzt komme noch Support für Epson Glass, den Fitness-Tracker Jawbone UP, die 3-D-Brille Meta, die Virtual Reality-Anwendung Oculus Rift und die Smart Glasses Vuzix M100 hinzu. Das Entwickler-Kit ist für Anwender von Salesforce CRM und Salesforce Platform kostenlos verfügbar.
Bislang sind Wearables im Unternehmenseinsatz lediglich in wenigen Nischen vertreten oder noch im Pilotstadium. Dennoch scheint es außer Frage zu stehen, dass es für Unternehmensanwendungen auf Wearables großes Potential gibt. Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis diese Apps im großen Stil zur Anwendungen werden.
“Bis 2017 werden Wearables bereits die Hälfte aller Interaktionen über mobile Apps ausmachen”. Zu diesem Schluss kommt Roxanne Edjlali, Research Director bei Gartner, in der Studie “Adapt Your Information Infrastructure in the Age of Consumer-Centric Mobile Apps”. Doch Edjlali kennt auch die Herausforderungen für Unternehmen: “Daten aus mobilen Apps werden oftmals ins Silos vorgehalten. Wenn diese Daten dann noch in cloud-basierten Repositiorien lagern, sind sie für die IT-Entscheider sehr diffus und schlecht nutzbar.”
Gartner ist mit dieser Sicht nicht alleine: “Bei Accenture sind wir der Meinung, dass Wearables nicht nur für Verbraucher – beispielsweise in den Bereichen Fitness, Gesundheitsüberwachung oder Mode – spannend sind. Auch Unternehmen können sie als leistungsfähige Anwendungen einsetzen.” Davon ist Brent Blum, Lead of Wearable Technology Practice bei Accenture, überzeugt. So könnten Wartungstechniker im Außendienst schneller Störungen erkennen, Chirurgen sich mit Experten vernetzen, um Unterstützung bei komplizierten Eingriffen zu erhalten.
Nachdem bereits erste Erfahrungen in diesen Gebieten gemacht wurden, wolle Accenture zusammen mit Salesforce und auf Basis der Salesforce1-Plattform neue Anwendungen entwickeln.
Der Vorteil dieser Plattform liege laut Salesforce.com vor allem darin, dass verschiedene Hersteller und Entwickler auf eine einheitliche Plattform zugreifen können. “Auf deren Basis können sie gemeinschaftlich Apps entwickeln, mit denen sich Unternehmen auf völlig neue Art und Weise mit ihren Kunden vernetzen können”, kommentiert Daniel Debow, SVP, Emerging Technologies bei Salesforce.com.
“Gerade Mitarbeiter im Außeneinsatz müssen oftmals mehrere körperliche Aufgaben gleichzeitig erledigen”, erklärt Mike Karlskind, VP of Product Marketing bei dem Field-Service-Management-Spezialisten ClickSoftware. “Durch ein Gerät, das ihre Sicherheit kontrolliert oder in Echtzeit Hinweise liefert, die auf dem Input eines Wearable-Geräts basieren, wird die Zukunft für die Arbeitskräfte bereits heute zur Realität.“
Das Unternehmen Etherios liefert über Wearable-Lösungen Gerätedaten in Informationen aus dem Internet of Things in Handlungsempfehlungen um, um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Über Fernüberwachung könnten beispielsweise Patienten wieder mehr Unabhängigkeit erlangen.
“Kunden können mit den Technologien von Meta Pro und der Salesforce1 Platform zu einem Autohändler gehen, erhalten dort eine Brille und können sich damit ein lebensgroßes Hologramm eines beliebigen Fahrzeugs ansehen”, so Adam Shames, Leiter Strategic Partnerships von Meta.
Schon heute sind folgende Salesforce Wear-Apps über AppExchange verfügbar:
• 2Lemetery: Mit dem vernetzten Wearable SafetyCare können Patienten durch ein einfaches Wischen über den Bildschirm ihres Gerätes sofort Hilfe anfordern.
• Alpine Metrics: Mit der kostenfreien Alpine Metrics App “Intelligent Forecast” haben Vertriebsmitarbeiter Zugriff auf Daten und können wichtige Änderungen oder Aktionen im Tagesgeschäft verfolgen und Abschlüsse in Echtzeit priorisieren.
• APX-Labs: Durch die Integration der Skylight Platform, Salesforce Wear und verschiedenen Anbietern von Smart Glasses, können Außendienstmitarbeiter wie etwa Servicetechniker von Telefongesellschaften, mit APX-Labs schnell einen Fall in der Service Cloud aufzeichnen und gleichzeitig mit ihrer Arbeit fortfahren.
• Brivo Labs: NthID ist eine Anwendung für das Identity Management von Brivo Labs. Sie nutzt die ständige Identitäten-Authentifizierung von Nymi sowie den Herzrhythmus einer Person – wie Fingerabdrücke ein absolut individuelles Merkmal eines jeden Menschen –, um einen sicheren und einfachen Zugriff sowohl auf Laptops als auch auf physikalische Felder zu ermöglichen.
• ClickSoftware: Die ShiftExpert-App von ClickSoftware läuft auf Geräten wie der Samsung Gear II. Mitarbeiter können damit verschiedene Aufgaben erledigen, etwa bei Arbeitsbeginn ein- oder bei Arbeitsende ausstechen. Die Daten werden automatisch in der Zeiterfassung erfasst.
• Etherios: Über verschiedene Apps von Etherios kann die Gesundheit eines Patienten nach einem Krankenhausbesuch in Echtzeit überwacht werden, beispielsweise über vernetzte Waagen, Blutdruckmanschetten oder Pulsmesser. Die Fernüberwachung ermöglicht es Patienten, auch zu Hause gesünder zu leben.
• Facial Network: Mit der App HospitalityID von Facial Network können Kundenservicemitarbeiter, die Smart Glasses tragen, Gäste sofort identifizieren. Durch die Integration der App in Salesforce1, erhält Facial Networks Zugriff auf die Präferenzen eines Kunden und die Kundenservicemitarbeiter können die Erwartungen ihrer Kunden leichter erfüllen oder sogar übertreffen.
• Proximity Insight: Die Proximity Insight-App sendet Benachrichtigungen von Android Wear an das Personal, sobald sich ein VIP-Kunde ihrem Standort nähert. Somit können sie dem Kunden ein personalisiertes Erlebnis bieten.
Nachdem Salesforce.com bereits vor einigen Tagen einen neuen Fördertopf für Startups aufgesetzt hat, scheint das Unternehmen derzeit verstärkt in Basis-Technologien und Zukunftsthemen investieren zu wollen.