Yahoo solle AOL übernehmen. Dies hat der Investor Starboard Value von Yahoo-CEO Marissa Meyer in einem offenen Brief gefordert. Darüber hinaus hat das Unternehmen mitgeteilt, einen “bedeutenden” Anteil an Yahoo zu erwerben. Es ist nach eigenen Angaben auf Investitionen in “unterbewertete Aktiengesellschaften” spezialisiert.
Die Technikbranche diskutiert bereits seit längerer Zeit einen potentiellen Zusammenschluss der beiden Internetfirmen. Die Gerüchte wurden durch ein längeres Gespräch zwischen Mayer und AOL-CEO Tim Armstrong im Juli auf einer Technologiekonferenz nochmals angeheizt. Daraufhin erklärte Mayer deutlich, dass kein Interesse an einer Übernahme von AOL bestehe. Die Idee einer Fusion beider Firmen sei “klein, nicht aufregend, uninspiriert und rückwärtsgewandt”.
Über das nötige Geld verfügt Yahoo jedoch. Der Verkauf von über 6 Prozent der Anteile an Alibaba im Rahmen des Börsengangs des chinesischen Unternehmens brachte etwa 8,27 Milliarden Dollar vor Steuern ein. Die Hälfte davon will Yahoo jedoch an die Aktionäre auszahlen. Mit dem restlichen Barvermögen kann es dennoch den Kaufpreis für AOL aufbringen. Am Freitag betrug dessen Marktkapitalisierung etwa 3,5 Milliarden Dollar.
Ein Gemeinschaftsunternehmen aus AOL und Yahoo könnte nach Ansicht von Starboard die Kosten deutlich senken. Zudem rechnet es mit neuen Impulsen im Bereich Displaywerbung. Dort erzielten die beiden Firmen zuletzt keine überzeugenden Ergebnisse. Im vergangenen Fiskalquartal ging Yahoos Umsatz mit Displayanzeigen um sieben Prozent zurück.
Allerdings ist eine Fusion der beiden Konzerne nicht die einzige Möglichkeit. Einem Bericht von Bloomberg zufolge, haben weder Alibaba-Gründer Jack Ma noch Softbank-CEO Masayoshi Son in der vorletzten Woche die Übernahme von Yahoo ausgeschlossen. Der japanische Kommunikationsanbieter Softbank hält aktuelle 32 Prozent der Alibaba-Aktien. Alleine wegen des 16-Prozent-Anteils von Yahoo an Alibaba wäre es attraktiv.
Yahoo hat indes im Rahmen der Restrukturierung die Schließung weiterer Angebote angekündigt. Betroffen sind die Video-App Qwiki, das Bildungsportal Yahoo Education und das Internetverzeichnis Yahoo Directory. Letzteres war 1994 von den Yahoo-Gründern Jerry Yang und David Flo entwickelt worden. Statt wie Google Websites anhand von Schlüsselwörtern zu suchen, sortiert Yahoo Directory Websites nach Kategorien. “Yahoo hat vor fast 20 Jahren als Verzeichnis von Websites angefangen, das Nutzern geholfen hat, das Internet zu erkunden”, schreibt Jay Rossiter, Vizepräsident von Yahoos Cloud Platform Group, in einem Blog. Inzwischen habe sich Yahoos Geschäft aber weiterentwickelt. Deswegen werde das Verzeichnis zum 31. Dezember eingestellt. Insgesamt habe sich Yahoo in den vergangenen zwei Jahren von mehr als 60 Produkten getrennt.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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