Auf einer Presseveranstaltung in San Francisco hat Microsoft Windows 10 vorgestellt. Es ist der Nachfolger für Windows 8.x. Der Softwarekonzern hat neben unterschiedlichen neuen Funktionen auch die Rückkehr des Startmenüs angekündigt.
Dass Microsoft nach Windows 7 und Windows 8 nun Windows 10 auf den Markt bringt war überraschend. Das, unter dem Codenamen Threshold entwickelte, Betriebssystem wurde in den vergangenen Wochen innerhalb und außerhalb des Konzerns stets als Windows 9 bezeichnet. Außerdem kursierten die Namen “Windows X”, “Windows 365”, “Windows One” oder einfach nur “Windows”
Mit der Entscheidung für Windows 10 will der Softwarekonzern betonen, dass das nächste Release das letzte “große” Update für Windows sein wird. Microsoft plant, die Windows-10-Codebasis regelmäßig um kleinere Updates zu erweitern. Windows 10 ist darüber hinaus mit einer gemeinsamen Codebasis für unterschiedliche Bildschirmgrößen und eine an diese Geräte angepasste Oberfläche ausgestattet.
Die Entwicklung von Threshold umfasste außerdem eine neue OS-Version für ARM-basierte Tablets und Windows Phones. Der Name für diese Versionen ist noch nicht bekannt. Auch zum Namen des Nachfolgers von Windows Server 2012 R2 hat sich Microsoft noch nicht geäußert.
Microsoft will zudem die unterschiedlichen App Stores zusammenführen. Ab heute ist eine erste Vorabversion von Windows 10 auf der Website Preview.Windows.com erhältlich. Nutzer die sich für das Insider-Programm registrieren, erhalten von Microsoft in den nächsten Monaten regelmäßig Updates für die Enterprise Technical Preview.
Nach Unternehmensangaben ist die Testversion nur auf x86-Computern lauffähig. Anfang 2015 soll eine mehr auf Verbraucher ausgerichtete Version folgen. Die Serverversion von Windows 10 wird Microsoft noch in diesem Jahr vorstellen, möglicherweise auf der Konferenz TechEd, die im Oktober in Barcelona stattfindet. Neuerungen von Windows 10 für Entwickler sind demnach im April 2015 das Thema der nächsten Build-Konferenz.
Terry Myerson, Chef von Microsofts Operating Systems Group, versprach die finale Version von Windows 10 für Mitte 2015. Bislang machten die Gerüchte die Runde, dass das Unternehmen das OS bereits im Frühjahr 2015 auf den Markt bringt.
Die meisten neuen Funktionen wie Startmenü, virtuelle Desktops und Modern-Style-Apps, die auf dem Desktop ausgeführt werden können, waren schon vorab durchgesickert. Die Charms-Leiste ist in der Preview jedoch noch vorhanden. Joe Belfiore, Leiter des Operating System Experience Team, bestätigte jedoch, dass noch weitere Änderungen für die Charms-Leiste geplant sind.
Eine zuvor unbekannte neue Funktion von Windows 10 ist Snap Assist. Sie soll Nutzern helfen, Apps horizontal oder vertikal anzuordnen. Eine überarbeitete Ansicht aller geöffneten Anwendungen soll zudem den Wechsel zwischen virtuellen Desktops erleichtern.
Neu ist auch das Feature Continuum, das allerdings noch nicht in der Enterprise Technical Preview enthalten ist. Es richtet sich an Nutzer von 2-in-1-Geräten, die mit oder ohne Tastatur betrieben werden können. Wird die Tastatur entfernt, erscheint in der Taskleiste eine Zurück-Schaltfläche, die Nutzern die Navigation erleichtern soll.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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