IBM stellt die neuen Server-Familie Power S824L, neue Skale-out-Server und neue Lösungen für Analytics und NoSQL vor. Die neuen Angebote basieren auf den Power8-Prozessor, die in erster Linie auf anspruchsvolle Big Data Anwendungen abzielen. Der neue Power S824L beinhalte nicht nur IBM-Technologien, sondern nutzt auch Entwicklungen von Mitgliedern der Industrieinitiative OpenPower. Ein Beispiel ist die GPU-Beschleunigung (Graphics Processing Unit), die Nvidia beisteuert. Sämtliche neuem Power-Systeme und Lösungen werden voraussichtlich ab Ende Oktober verfügbar sein.
Durch den GPU-Beschleuniger lasse sich laut IBM ein besonders hoher Rechendurchsatz für bestimmte Anwendungen erzielen. Anwendungsbeispiele sind Risikobewertungen bei Banken oder wissenschaftliche Simulationen.
Anwender können datenintensive Aufgabenstellungen auf dem Power8-Prozessor verarbeiten. Die GPU-Komponente hingegen kann parallel Big Data-Anwendungen unterstützen. Durch die hohe Parallelität der GPU-Beschleuniger lassen sich Millionen von Rechenvorgängen simultan verarbeiten.
Allerdings kann nicht jede Anwendung die Vorteile der GPU-Beschleuniger voll ausnutzen. IBM werde daher Big Data Enterprise-Anwendungen optimieren. Die IBM DB2 Datenbank-Software mit BLU Acceleration ist ein Beispiel dafür.
IBM werde außerdem die Power-Versionen von häufig genutzten GPU-beschleunigten Anwendungen für die Nvidia-Technologie optimieren. IBM nennt als Beispiele die Anwendungen SOAP3, NAMD, GROMACS, die FFTW Library oder Quantum Espresso.
Durch die besondere Architektur erreicht IBM laut eigenen Angaben mit den neuen Power-Systemen gegenüber Intel Xeon v3 Prozessoren ein um 20 Prozent besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zudem stoßen laut IBM Commodity-Server, die von vielen Organisationen für die Verarbeitung von Big Data-, Cloud- und Mobile-Anwendungen genutzt werden, immer mehr an ihre Grenzen. IBM habe daher auf eine neue, datenzentrische Herangehensweise gesetzt. Dafür werden auch die Bausteine der OpenPower Foundation genutzt. IBM hat die Initiative Ende 2013 gegründet. Seitdem ist die Zahl der Mitglieder von 5 auf 59 gestiegen.
“Unser Geschäftsmodell der offenen Innovationen und unsere Herangehensweise mit OpenPower soll Alternativen zu Anbietern von geschlossenen, proprietären Lösungen, die innerhalb der Mauern eines einzigen Unternehmens produziert werden, aufzeigen”, so Doug Balog, General Manager Power Systems der Systems & Technology Group von IBM. IBM werde also auch weiterhin zusammen mit Partnern, die Hardware weiterentwickeln.
Künftige Versionen der IBM Power Systems werden mit der Nvidia NVLINK-Technologie ausgestattet werden. Daten müssen dann zwischen CPU und GPUs nicht mehr über die PCI-Express-Schnittstelle ausgetauscht werden. Stattdessen greifen die Nvidia GPUs auf IBM Power CPU Memory in voller Bandbreite zu. Mit diesen Systemen sei laut IBM ab 2016 zu rechnen.
Neben den neuen Power-8-Servern stellt IBM auch die Data Engine for NoSQL vor. Auch hier kommen Technologien von OpenPower-Mitgliedern zum Einsatz: Redis Labs, Canonical und Altera sind neben IBM an der Entwicklung der für NoSQL optimierten Power-Systems beteiligt.
Neben dem um CAPI-erweiterten Power System S822L und dem FlashSystem 840 setzt sich die neue Lösung aus FPGAs von Altera sowie der Software von Redis Labs und dem Ubuntu-Linux-Betriebssystem von Canonical zusammen. Jede IBM Data Engine for NoSQL kann pro Rack bis zu 40 TB Flash-Speicher adressieren. Durch die optimierte Hardware lasse sich der benötigte Stellplatz im Rechenzentrum erheblich reduzieren, heißt es von IBM.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt IBM mit der Data Engine for Analytics in der Ausgabe für Power Systems. Hier kombiniert IBM Power8 Scale-out Systeme mit der Flash-basierten Elastic-Storage-Technologie der Software von Platform-Computing-Software. Dank der Spezialisierung können Unternehmen laut IBM gegenüber x86-basierten typischen Intel Hadoop-basierten Storage-Infrastrukturen den Platzbedarf auf ein Drittel senken.
Ebenfalls neu sind die Power Enterprise Systeme Power E870 und Power E880, die IBM mit schnellem Core und High-End-Server-Chips erweitert. Die neuen Scale-out-Server sind speziell auf die Anforderungen der Datenmengen und Rechenumgebungen großer Unternehmen ausgelegt. Die 8-Sockel-Systeme unterstützen bis zu 1.000 VMs pro System und bieten wahlweise 32, 40 oder 48 Prozessor-Cores sowie bis zu 4 TB pro Rechenknoten. Bis zu 192 Cores können bis zu 1.500 Threads Rechenleistung und 16 TB Memory liefern. Damit eigenen sich diese Rechner auch für die datenintensivsten Mission-Critical-Anwendungen auf Basis von AIX, IBM i oder Linux.
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