Fragt man heute CIOs, ob ihr CEO sie in dieser Rolle als den digitalen Führer des Unternehmens sehen, verorten sich 47 Prozent der CIOs in dieser Position. Doch wagt man den Abgleich mit der Meinung der CEOs, dann fällt auf, dass lediglich 15 Prozent der CEOs als Anführer des digitalen Wandels sehen. Dennoch: die Gartner-Studie “Flipping to Digital Leadership: The 2015 CIO Agenda” erreicht bei der Frage, ob der CIO direkt an den CEO berichtet, mit 41 Prozent einen neuen Rekordwert.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Übergang von der Pflege bestehender IT-Systeme hin zu einer “Digital First”-Strategie. Laut Studie sind 89 Prozent der CIO der Ansicht, dass neben den unbestreitbaren Möglichkeiten der Digitalisierung auch höhere Risiken mit einhergehen. 69 Prozent geben an, dass das Riskmanagement nicht angemessen auf die neuen Anforderungen reagiert.
Neben Gartner hat sich auch Deloitte in einer Studie der Stellung des CIOs gewidmet. Zum Thema Riskmanagement geben 77 Prozent der von Deliotte befragten CIOs an, dass Budgets im Vergleich zum Vorjahr gestiegen oder auf demselben Niveau geblieben sind. Die zusätzlichen Mittel kommen demnach vor allem der Verbesserung des Risiko- und Sicherheitsmanagements zu gute.
Doch laut Deloitte sieht die Mehrheit der CIOs derzeit den Schwerpunkt bei der Pflege der Firmen-IT und stellt Profit, Innovation und Wachstum hintenan. Darunter leide die Möglichkeit, in neue Technologien zu investieren und über die IT neue Umsätze zu generieren. Nur etwa 20 Prozent der CIOs sehen derzeit hier eine Chance, diese Themen zu priorisieren. 30 Prozent würden hingegen größere Investitionen in Big Data & Analytics tätigen, wenn ihnen mehr Geld zur Verfügung stünde.
“Um die digitalen Möglichkeiten zu realisieren, reicht es nicht aus, die IT-Performance inkrementell zu verbessern”, kommentier Dave Aron, Vice President und Gartner Fellow. Vielmehr ändere sich durch die Digitalisierung die gesamte Landschaft. CIOs böte sich ein eine einmalige Chance, jedoch müssten sie dafür Information, Technologie, Wertschöpfung und auch die Personalverantwortung grundlegend ändern. Und das scheint bei den CIOs auch angekommen zu sein. Die mehr als 2800 von Gartner befragten CIOs geben zu zwei Dritteln an, in den nächsten drei Jahren ihren Führungsstiel ändern zu müssen.
Peter Ratzer, Partner und Leiter von Deloitte erklärt dazu: “Weltweit rücken Innovation und Wachstum in den Fokus. Mit der rasanten Entwicklung neuer Technologien könnte sich die Rolle der CIOs grundlegend verändern. Sie müssen sich entscheiden, ob sie Seelsorger für die Unternehmens-IT bleiben oder Triebfeder kommenden Wachstums durch technologische Innovation werden wollen.“
Deloitte hat für die Studie “CIO Survey 2014 – CIOs: At the Tech-junction” mehr als 900 CIOs in rund 49 Ländern befragt. Laut Deloitte pflegen mehr als 40 Prozent gute Beziehungen zum CEO, jedoch nur selten zu Chief Data, Chief Digital oder Chief Marketing Officers. In der Selbsbetrachtung sieht sich mit 49 Prozent knapp die Hälfte der CIO als effektiven, strategischen Business-Partner.
Ein Drittel der CIOs sieht Innovation als wichtigen Bestandteil des IT-Sektors. Für 52 Prozent der Befragten ist sie Schlüsselelement ihrer Unternehmensstrategie, was sich aber aufgrund von begrenzten Budgets nur selten umsetzen lässt. CIOs geben Vorbehalte der Geschäftsführungen gegenüber risikoreichen Investitionen als wichtigstes Hindernis an.
Die meisten Unternehmen sammeln zwar Daten, jedoch beschäftigen sich mehr als 50 Prozent der CIOs bisher noch nicht mit dem Thema Analytics. Nicht einmal jeder Zweite führt Pilotversuche durch oder betreibt produktive Lösungen. 74 Prozent der Analytics-Anwender nutzen diese jedoch zur Unterstützung der Unternehmensstrategie, und knapp die Hälfte erkennt dies als Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
“CIOs können technologische Trends und deren Potenzial oft besser erkennen als Außenstehende. Zu den derzeit bedeutendsten Entwicklungen zählen Big Data, Analytics, Mobilanwendungen und Cloud-Lösungen. Mit den richtigen Investitionen zum richtigen Zeitpunkt können Firmen ihre IT-Abteilungen nicht nur zu profitablen Unternehmenszweigen, sondern zum Motor für weiteres Wachstum machen. Dabei liegt es an CIOs, Investitionsfelder zu erschließen und ein ausgewogenes Verhältnis von Systempflege und Innovation zu finden”, erklärt Ratzer.
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Eine sehr interessante Information, die sich jeder CIO "einverleiben" sollte. Warum berichten CIOs nur zu 41 % an den CEO ? Ist nicht der CEO gem. Compliance "verantwortlich" für die IT ? Unterstützt nicht die IT die Unternehmens-Strategie ? Ist nicht die IT verantwortlich für den Unternehmenserfolg (oder Nicht-Erfolg) ?
Völlig richtig ist, dass das Riskmanagement nicht angemessen auf die neuen Anforderungen reagiert. Doch was wird dagegen gemacht ? Was umfasst ein Risk-Management ? ... nur Verfügbarkeit und Hacker-Thematiken oder auch die Risiken in Verträgen (-> aktuelle Bundeswehr-Thematik), Risiken in Projekten (-> Flughafen Denver, Flughafen Berlin), Risiken bei Zukauf von Konzerntöchtern, die ja auch eine eigene IT besitzen, Risiken in organisatorischen Gebilden (-> Abteilungen ...), Risiken in Produkten (-> Qualität der electronic banking-Einrichtungen ...), Risiken bei Auslagerungen ... ?