Lenovo steht angeblich kurz vor einem offiziellen Übernahmeangebot an BlackBerry. Wie die Finanzwebsite Benzinga unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet, ist der chinesische Konzern bereit 15 bis 18 Dollar pro Aktie zu bezahlen.

Es ist nicht der erste Versuch Lenovos, den kanadischen Smartphone-Hersteller zu übernehmen. Bereits Anfang 2013 kamen Gerüchte auf, dass der Konzern BlackBerry übernehmen will. In einem Interview damals auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos erklärte Lenovos Chief Financial Officer Wong Wai Ming, dass der Konzern “alle Möglichkeiten prüft” und auch “mögliche Übernahmeziele und strategische Allianzen abschätzt”. Im Oktober erhielt Lenovo Einblick in BlackBerrys Bücher.

Zu einer Akquisition kam es allerdings nicht. Angeblich hat die kanadische Regierung den Kauf verhindert. Regierungsvertreter hätten hochrangigen Vertretern von BlackBerry deutlich gemacht, dass die zuständigen Behörden der Übernahme durch Lenovo keine Zustimmung erteilen würden, hieß es im November 2013. Die Infrastruktur BlackBerrys sei sehr tief in den nationalen Kommunikationsnetzen eingebunden. Aufgrund dieser deutlichen Ablehnung sei auch kein entsprechender Antrag eingegangen.

BlackBerry hatte anschließend die Überlegungen eines Verkaufs des Konzerns beendet und Thorsten Heins als CEO abgesetzt. Seit dem leitet John Chen die Geschäfte der Kanadier und befolgt einen Restrukturierungsplan. Im April 2014 war sogar ein Verkauf der Smartphone-Sparte im Gespräch.

Im Rahmen der Umstrukturierung des Unternehmens hat BlackBerry die Übernahme des langjährigen Partners im Bereich Verschlüsselungen SecuSmart angekündigt. Bei BlackBerry drehe sich alles um Sicherheit – egal ob Enterprise Mobility Management, das Internet der Dinge oder Autoplattformen – betonte Chen im Juli dieses Jahres. Der Konzern habe daher nicht nur Unternehmen im Blick, sondern zugleich auch den Sicherheitsbereich.

BlackBerry hat im September das Smartphone Passport vorgestellt. Das ungewöhnliche quadratische Format mit darunterliegender Tastatur eignet sich dem kanadischen Konzern zufolge vor allem für den beruflichen Einsatz, insbesondere für Tabellenkalkulationen. Das Mobilgerät ist für 649 Euro in Deutschland erhältlich.

Lenovo hatte sich nach dem gescheiterten Kauf des kanadischen Smartphone-Herstellers anderweitig umgesehen und im Januar 2014 Motorola Mobility von Google übernommen. Für 2,91 Milliarden wechselte die Smartphone-Sparte den Besitzer. Der chinesische Konzern hatte ebenfalls im Januar bereits die x86-Server-Sparte von IBM gekauft und Anfang des Monats die Übernahme abgeschlossen.

Der Konzern übernimmt damit System x, BladeCenter das Flex System Blade Server System und Switches, die x86-basierten integrierten Flex-Systeme, NeXtScale, iDataPlex Servers sowie die dazugehörige Software, Netzwerk-Technologien und auch die Unternehmensgruppe, die für die Maintenance dieser Systeme zuständig ist.

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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